Jedes Jahr im Oktober treffen sich die besten deutschen U17-Länderteams um untereinander den Deutschen Meister im American Football auszuspielen. Wie im Vorjahr fand das Turnier auch diesmal wieder in Solingen statt. Im vierten Jahr nach ihrem Aufstieg in das A-Turnier gelang den Niedersachsen Mustangs am vergangenen Wochenende ihr größter Coup. Als Außenseiter ins Turnier gestartet holte sich das Team von Headcoach Maik Mauer in überzeugender Art und Weise seinen ersten deutschen Meistertitel. Im Gegensatz zur Konkurrenz konnte Maurer auf keine Spieler eines Junior GFL Teams zurückgreifen. Umso bemerkenswerter ist der Erfolg des Teams in dem mit Piet Gerke, Kai Kunad, Jannik Franke, Lukas Baarts, Thore Meier, Benedikt Kirch und Oliver Neidhardt gleich sieben Spieler der Oldenburg Knights standen. Nur von den Lions und den Wolfsburg Blue Wings standen mehr Spieler im Kader, was für die gute Nachwuchsarbeit der Knights spricht. Zudem gehörten mit Jens Püschel (Linebacker) sowie Daniel Kregel (Hospitant Quarterback) zwei Trainer der Knights mit zum Trainerstab.
Dabei wartete am Samstag eine echte Hammergruppe auf die Mustangs. Mit der „HamJam“ (Hamburg) und der „Green Machine“ (Nordrhein-Westfalen) warteten gleich zwei mehrmalige Deutsche Meister auf die Wildpferde aus Niedersachsen. Nachdem die Hamburger das Auftaktspiel gegen den Titelverteidiger „Green Machine“ mit 13:7 gewinnen konnten, hätten sie gegen die Mustangs bereits den Einzug ins Finale klarmachen können. Die hatten aber etwas dagegen und starteten mit einem 13:0 Sieg in das Turnier, so dass es im letzten Gruppenspiel zu einem echten Endspiel um den Gruppensieg kam. Mit leichtem Vorteil für die Niedersachsen denen bereits ein knapper Sieg gereicht hätte. Und es wurde ein ganz enges Ding. Erst ein Touchdown des Oldenburgers Piet Gerke kurz vor Schluss brachte den Mustangs den Sieg. Mit 12:7 zog man ins Finale ein. Im Finale warteten dann die Baden-Württemberg Lions. Die Lions galten als klarer Favorit in diesem letzten Match. Entsprechend laut und mit großer Show liefen die Löwen dann auch auf das Feld, während für die Niedersachsen schon der Einzug ins Finale der bisher größte Erfolg in der Verbandsgeschichte darstellte und diese dementsprechend bescheiden aus der Kabine kamen.
Diese Bescheidenheit legte man auf dem Spielfeld allerdings schnell ab. Gleich dreimal nach einander musste die Offense der Lions vom Feld ohne ein einziges First Down erreicht zu haben. Aber nicht nur die Defense, sondern auch die Offense der Mustangs lieferte an diesem Tag hervorragende Arbeit ab. Bevor sich der Favorit versah lag er bereits mit 0:14 hinten. Es wurde unruhig in der Teamzone der Lions, die allerdings noch vor der Pause auf 7:14 verkürzen konnten. Die Mustangs ließen sich dadurch aber nicht beeindrucken und schon kurz nach der Pause war es der Braunschweiger Runningback Finn Oppermann der per Touchdown den alten Vorsprung wiederherstellte. Doch noch gab sich der Favorit nicht geschlagen und verkürzte erneut auf 14:21. Mit einem geglückten Onside-Kick brachten sich die Lions direkt wieder in Ballbesitz. Die Defense der Mustangs vereitelte den darauffolgenden Drive jedoch und antwortete mit einem Touchdown von Oppermann zum 28:14. Mit einem Safety konnten die Lions noch einmal 2 Punkte einfahren. Aber der Außenseiter spielte in den letzten Minuten geschickt die Uhr runter und brachte erstmalig den „Pott“ nach Niedersachsen.