Den Ausflug nach Oldenburg hatte sich Tabellenführer Elmshorn Fighting Pirates wohl deutlich gemütlicher vorgestellt. Das Spiel gegen den Tabellenvorletzten VfL Oldenburg Knights war alles andere als ein Selbstläufer für den Favoriten. Zwar konnten die Pirates mit 24:14 als Sieger vom Platz gehen, aber das Spiel hätte auch ganz anders ausgehen können. Bereits vor Anpfiff des Spiels hatten die VfL Oldenburg Knights allen Grund zu feiern. Zunächst hatten die Hamburg Pioneers bereits am Vortag mit einem 35:28 Sieg die Hannover Spartans in die Oberliga geschickt und damit den VfLern den Klassenerhalt gesichert. Beim Einlauf der Knights machte US-Boy Kyle Barnett einen Abstecher auf die Tribüne wo er Freundin Verena, sehr zur Freude der rund 1000 Zuschauer im Marschweg Stadion, einen Heiratsantrag machte.
Dermaßen befreit und motiviert erwiesen sich die Oldenburger von Anfang an als ebenbürtiger Gegner für den Tabellenführer und zeigten einmal mehr, dass sie besser sind als die Tabellensituation anzeigt. In einem ausgeglichenen ersten Viertel konnte keins der beiden Teams punkten. Dies wurde im zweiten dann mit gleich drei Touchdowns ausgiebig nachgeholt. Kaum waren die Seiten gewechselt trug Elmshorns Quarterback Guillermo Serano den Ball erstmals in die Endzone der Knights. Mit einer Two Point Conversion erhöhte David Meis auf 8:0 für die Gäste. Aber die Knights ließen sich dadurch nicht beeindrucken. Immer wieder fand Quarterback Justus Marterer mit seinen Pässen zielsicher Wide Receiver Kyle Barnett und so näherten sich die Knights Yard um Yard der Endzone der Pirates. Aber nicht Kyle Barnett, sondern Receiver-Kollege Florian Schmitt war es dann der einen Pass von Marterer in der Elmshorner Endzone fangen konnte und so für die ersten Punkte der Gastgeber sorgte. Der erfolgreiche Extrapunktversuch durch Andreas Loreth wurde von den Schiedsrichtern nicht gegeben. Was nun folgte war eine Anreihung von Strafen gegen die Knights die von den Zuschauern kaum nach zu vollziehen waren und die Knights bis zur Mittellinie zurückdrängten. Somit war ein Extrapunkt bzw. eine Two Point Conversion kaum noch möglich. Der dritte Touchdown des Spiels ging wieder aufs Konto der Gäste. Mit einem 30 Yards-Pass bediente Serano Philipp Dobst der den Ball sicher in der Knights-Endzone fangen konnte. Sören Becker erhöhte per Extrapunkt auf 15:6. Das sollte es aber noch nicht gewesen sein in Hälfte Eins. Durch einen Safety von Dirk Hanneken konnten die Gastgeber wenige Sekunden vor der Pause auf 8:15 verkürzen.
Die Zuschauer hatten noch gar nicht wieder richtig Platz genommen, da erhöhte Running Back Sascha Schlegel mit einem Lauf übers halbe Feld auf 21:8 für den Tabellenführer. Erneut war es Sören Becker der den Extrapunkt sicher verwandelte. Aber noch gaben sich die stark verbessert auftretenden Oldenburger nicht geschlagen. Ohne den Druck gewinnen zu müssen spielten die VfLer wieder auf wie zu Beginn der Saison. Poe a poe kämpfte man sich wieder an die die Endzone heran. Unmittelbar vor dem letzten Seitenwechsel war es dann soweit. Ein Yard trennten die Grün-Weißen noch von einem erneuten Touchdown. Der sollte dann direkt zu Beginn des letzten Viertels Kyle Barnett gelingen. Aber erneut verwehrten die Schiedsrichter dem Heimteam einen Punktgewinn indem sie den Catch von Barnett vor die Endzone verlegten. Am Touchdown von Jannik Schmidt wenig später gab es dann aber auch von Seiten der Schiedsrichter nichts mehr zu mäkeln. Vorrausgegangen war ein 30 Yard Pass von Quarterback Justus Marterer auf den langen Wide Receiver der Knights. Mit 14:22 ging es dann in die Endphase der Partie. Noch war alles möglich für die Gastgeber, deshalb setzte Headcoach Florian Rückeshäuser voll auf Angriff. Aber wieder griffen die Schiedsrichter in das Spiel ein. Ein missglückter Pass der Knights wurde von der Defense der Pirates in die Oldenburger Endzone gekickt. Aber anstatt diese Aktion mit einer Strafe zu belegen gaben die Schiedsrichter ein Safety für die Pirates, so dass diese die Führung auf 24:14 erhöhen konnten. Damit war das Spiel entschieden. Nichtsdestotrotz zeigte sich Rückeshäuser durchaus zufrieden nach dem Spiel: „Wir wollten uns mit einer guten Leistung verabschieden und das ist uns gelungen. Mit etwas Glück hätte das Ergebnis auch ganz anders aussehen können. In manchen Situationen hat uns einfach die Coolness und die Erfahrung gefehlt um erfolgreich die Situation für uns zu entscheiden“.