Knights gelingt Trainer-Coup
Noch laufen die letzten Spiele der diesjährigen Football-Saison, da können die VfL Oldenburg Knights bereits eine spektakuläre Neuverpflichtung vermelden. Nicht auf dem Spielfeld, sondern auf der Bank agiert in der nächsten Saison mit Tony De’Angelo Simmons der bekannteste Footballer in den Reihen der Knights. Simmons soll als Offense Coordinator und Trainer der Quarterbacks sowie Wide Receiver dafür sorgen, dass 2018 aus der viertbesten Offense der Liga eine der besten wird. Da er auch im Nachwuchsbereich der Knights zum Einsatz kommen wird, wird auch Super-Talent Johann Kruthaup sicherlich von der Erfahrung des ehemaligen NFL-Profis profitieren können und einen weiteren Schritt in Richtung Nationalmannschaft machen können.
„Als mir ein Trainerkollege aus Nationalmannschaftstagen den Tipp gab, habe ich erst einmal den Kopf geschüttelt. Wie soll ich denn einen ehemaligen NFL-Profi nach Oldenburg bekommen? Am Ende war es dann aber doch recht einfach. Nach nur einer Woche waren wir uns handelseinig. Ende des Jahres kommt er nach Oldenburg. Das ist die Phase wo wir viel im Technikbereich arbeiten und die Spieler besonders viel von seiner Erfahrung und Kompetenz profitieren können. Nun suchen wir noch für ihn einen Job als Fitnesstrainer in Oldenburg“, freut sich Sportdirektor Holger Völling über den unverhofften Coup.
Bekannt in Europa wurde Simmons vor allem durch seine Saison bei den Barcelona Dragons in der ehemaligen Profiliga NFL Europe, dem europäischen „Ableger“ der National Football League (NFL). Mit den Dragons wurde er 2001 Vizemeister. In der NFL war der heute 42jährige für die New England Patriots, Cleveland Browns, Indianapolis Colts, Houston Texans and New York Giants aktiv. Zudem spielte er in Kanada, Dänemark und Ungarn.
Los ging es aber wie in den USA üblich zunächst in der High-School und dann im College-Football. Er verließ die University of Wisconsin–Madison als Spieler mit den meisten Touchdowns in der Geschichte der Universität. Erst Jahre später konnte dieser Rekord gebrochen werden. Seine 23 Touchdowns brachten ihm den Spitznamen "Touchdown Tony" ein. Aber auch auf der Tartanbahn machte er eine gute Figur. Seine Zeiten über 100m (10.15) und 200m (20.44) können sich mehr als sehen lassen. Bereits während seiner letzten beiden Jahren als Spieler begann der Wide Receiver als Trainer zu arbeiten. Bisher hat in seine Trainertätigkeit in elf verschiedene Länder in der ganzen Welt geführt. Im vorigen Jahr gewann er mit den Moscow Patriots die russische Meisterschaft. Als Spielertrainer wurde er sowohl dänischer (2010, Triangle Razorbacks) als auch ungarischer (2011, Békéscsaba Raptors) Vizemeister. „Ich denke wir setzen damit ein starkes Zeichen in der Liga betreffs unserer Ambitionen, aber auch gegenüber unseren Spielern. Vielleicht zieht es ja auch den ein oder anderen Spieler zu uns, der unter so einem erfahrenen Trainer spielen und lernen möchte“, schließt Völling.