Schon vor dem letzten Heimspiel der VfL Oldenburg Knights an diesem Sonntag in Bad Zwischenahn gegen die Kiel Baltic Hurricanes können sich die Ritter über ihre bisher beste Saison in der Regionalliga freuen. Damit gibt sich das Team von Trainer Holger Völling allerdings nicht zufrieden und wie schon im Hinspiel am vergangenen Wochenende will man auch diesmal wieder beide Punkte einfahren. Bei einer gleichzeitigen Niederlage der Braunschweiger gegen Tabellenführer Hamburg Pioneers würde dann sogar Platz Vier winken und das nachdem man vor vier Wochen noch auf Platz Sieben gelegen hatte. Erneut geht man als Favorit ins Spiel und die Chancen stehen sogar noch besser als im Hinspiel. Zwar muss Völling diesmal auf Pascal Brinkers verzichten, aber dafür hat er wieder Jannik Birk, Malte Hartwig sowie John Bornscheuer mit im Kader. Was der eh schon sicheren Abwehr zusätzliche Stabilität gibt. Hinzu kommt noch Jackson Putnam der nach der Rückkehr von Quarterback Justus Marterer wieder in der Defense eingesetzt werden kann, aber nichtsdestotrotz eine Option auf der Spielmacherposition bleibt. Da immer nur zwei Amerikaner gleichzeitig auf dem Feld sein dürfen kann Völling durch die Rückkehr von Putnam in die Defensive diesmal wieder Ray Tiller als Passempfänger einsetzen, was den Ausfall von Brinkers wenig schmerzhaft macht. Das Quarterback Justus Marterer Tiller gut in Szene setzen kann dafür soll am Sonntag wieder die schon seit Wochen in Bestform auftretende O-Line sorgen. Zu den schweren Jungs gehört auch Rookie Nils Christophers. Mit 130 kg verteilt auf 1,91 m hat er geradezu Idealmaße für die Position des Left Guard. „Neben dem Sport im Fitness Studio war ich auf der Suche nach einem Teamsport der zu mir passt. Zudem habe ich einen Ausgleich zu meinem Berufsalltag als Manager bei einem Automobilzulieferer gesucht, der eher am Schreibtisch, im Meeting oder in Telefonkonferenzen stattfindet. Also ging es für mich im Januar 2018 zum offenen Probetraining bei den Oldenburg Knights und es wurde gleich Vollgas gegeben. Der Drill, die nötige taktische Spielübersicht aber auch der Teamspirit haben mich sofort infiziert und als ich abends erschöpft ins Bett viel stand für mich fest, dass ich weitermache und American Football selbst spielen noch viel mehr Spaß macht als nur zuzuschauen“, erzählt er wie er Anfang des Jahres zum Football kam. Einer Sportart die so ganz anders ist wie die die er in seiner Jugend betrieben hat. „Ich habe viele Jahre Tanzsport betrieben. Zuletzt in der Lateinformation des T.C.H. Oldenburg in der Landesliga Nord mit Aufstieg in die Oberliga Nord“, erzählt er. „Als Left Guard ist es eine meiner Aufgabe den Quarterback zu schützen, um ihm beim Passspiel die nötige Zeit zum präzisen Wurf zu verschaffen. Zudem blocken wir den Weg für das Laufspiel frei und umso größer das Loch in der Defense des Gegners klafft umso leichter wird es für unsere Runningbacks oder den Quarterback viele Yards im Laufspiel zu erzielen. Mir gefällt insbesondere an meiner Position dabei, dass es nicht nur um den körperlichen Kontakt geht. Vielmehr ist es wichtig, dass alle fünf Spieler der Offensive Line auch taktisch abgestimmt, mit Spielintelligenz und mit vollem Einsatz miteinander sowie auch füreinander spielen. Für jeden einzelnen bedeutet dies den Gegner zu lesen und zu antizipieren was er als nächstes tuen wird, aber auch immer seinen Nebenspieler im Blick zu behalten und bei Bedarf ihn bedingungslos zu unterstützen. Nur so können wir den Raum erzeugen den wir brauchen, um den Ball in die Endzone des Gegners zu bewegen“, erklärt der „schwere Junge“ seinen Job und was ihn daran so fasziniert.