Es sollte nicht sein. Im drittletzten Saisonspiel erwischte es nun auch den designierten Regionalligameister, die VfL Oldenburg Knights. In einem engen Spiel unterlag man gut spielenden Lions aus Braunschweig knapp mit 24:27. Am Ende nicht mal unverdient. „Braunschweig hat das heute richtig toll gemacht, aber wir haben auch unseren Teil dazu beigetragen. Durch Fehler beim Coaching und weil wir das Ganze wohl zu leichtgenommen haben. Nicht alle Spieler haben den vollen Fokus auf dem Spiel gehabt. Die Lions wollten den Sieg wohl mehr“, zeigt sich Marcus Meckes selbstkritisch.
Anders als noch im Hinspiel war die Oldenburger Defense diesmal von Beginn an hellwach und lies in den ersten Angriffsspielen keinerlei Raumgewinn zu. Im Gegenteil. Die Gäste wurde sogar in Richtung eigener Endzone zurückgedrängt. Auch die Offense der Knights war sofort voll da und kam gleich im ersten Angriffsspiel bis auf zwei Yards an die Braunschweiger Endzone heran. Gleich zweimal konnte der Ball über die Linie gebracht werden, aber beides Mal hatten die Schiedsrichter einen Regelverstoß gesehen, so dass sich die Knights unversehens 25 Yards entfernt von der Endzone wiederfanden und versuchen mussten mit einem Field Goal erfolgreich zu sein. Der Kick von Jannik Birk ging allerdings knapp am Tor vorbei. Besser lief es dann beim nächsten Ballbesitz. Ein langer Pass von Andreas Loreth auf Christoph Oetken und es stand 6:0 für die Gastgeber. Jannik Birk durfte dann mit einem Extrapunkt die neuen Football-Tore im Marschweg-Stadion einweihen. Die Gäste ließen sich dadurch aber nicht beeindrucken und konnten gleich im Gegenzug mit einem Lauf übers halbe Feld kontern und zum 7:7 ausgleichen. Gleich zu Beginn des zweiten Viertels bekam Jannik Birk dann erneut eine Chance sich an einem Field Goal zu versuchen. Diesmal mit Erfolg und die Knights gingen mit 10:7 erneut in Führung. Nun kamen aber auch die Braunschweiger immer besser ins Spiel und näherten sich Yard um Yard der Oldenburger Endzone. Konnte ein erster Touchdown-Versuch noch durch eine Interception von Oliver Greding unterbunden werden, holten sich die Gäste umgehend den Ball zurück und gingen dann durch einen Touchdown erstmals selbst mit 14:10 in Führung. Wie schon im Hinspiel erwiesen sich die Lions als sehr unangenehmer Gegner. Nicht nur die Defense tat sich zunehmend schwerer mit den gegnerischen Angreifern, sondern auch die Offense musste sich jedes Yard hart erkämpfen und Quarterback Andreas Loreth hatte so seine Mühe und Not den Ball an den Mann zu bringen. So machte er aus der Not eine Tugend und lief selbst zu zweiten Touchdown der Knights, wobei er den letzten Meter per Hechtsprung überwand. Aber erneut antworteten die Lions auf einen Oldenburger Touchdown mit einem eigenen, so dass es mit einem 17:20 Rückstand für die Gastgeber in die Pause ging. Im dritten Viertel konnte keins der beiden Teams gefährlich in die Nähe der gegnerischen Endzone gelangen, so dass es mit dem Halbzeitergebnis ins letzte Viertel ging. Zwar hatten die Knights zwischenzeitlich den Quarterback gewechselt, aber auch Justus Marterer tat sich schwer eine Anspielstation zu finden. Überhaupt stimmte an diesem Tage allzu oft die Abstimmung nicht. Mehrfach war zu beobachten das sich Oldenburger Spieler gegenseitig im Weg standen. So verunsichert hatte man die Knights bisher in dieser Saison noch nicht gesehen. Als Rudolf Henne Mitte des letzten Viertels mit einem Touchdown-Lauf über 40 Yard sein Team wieder in Front brachte und auch Jannik Birk erfolgreich den Extrapunkt versenkte war der Titelgewinn wieder greifbar nach. Aber erneut hielten die Lions dagegen und brachten den Ball in die Oldenburger Endzone, so dass es mit einem 24:27 Rückstand für den Tabellenführer in die letzte Spielminute ging. Es sollte für die Knights aber nicht mehr reichen und so mussten sie wohl oder übel in die erste Saisonniederlage einwilligen. „Wir werden unsere Lehren daraus ziehen um dann mit vollem Fokus ins Spiel gegen Ritterhude zu gehen und dort weniger Fehler zu machen“, schließt der Knights-Trainer.