Der Drittletzte empfängt den Vorletzten. Das ist die Ausgangsposition, wenn am kommenden Sonntag Aufsteiger Göttingen Generals im heimischen Maschpark Stadion die VfL Oldenburg Knights empfangen. Gerne würden sich die Oldenburger für die aus ihrer Sicht unnötige 6:14 Niederlage im Hinspiel revanchieren. Um sich am Ende der Saison vor den Generals platzieren zu können ist am Wochenende ein Sieg mit neun Toren Vorsprung vonnöten. Bei einer Niederlage sowie nur noch einem ausstehenden Spiel und das ausgerechnet gegen Tabellenführer Elmshorn Fighting Pirates könnten die Knights sogar noch einmal arg in Bedrängnis kommen was den Klassenerhalt betrifft. Zwar hat der Tabellenletzte Hannover Spartans, den man in beiden Spielen schlagen konnte, vier Punkte weniger auf der Habenseite, aber die Spartans haben auch noch zwei Spiele mehr zu absolvieren als die Knights. Bereits im vergangenen Jahr hatte Hannover nach einem schwachen Saisonstart noch einen Endspurt hingelegt der sie in der Endabrechnung an den Knights vorbeiziehen ließ. Um solche Rechenspiele zu vermeiden muss also unbedingt ein deutlicher Sieg her in Göttingen. Dazu ist es aber vonnöten, dass die Oldenburger Offense wieder die Form erreicht die sie zu Beginn hatte. An der Defense hat es zuletzt nicht gelegen, dass die Ritter immer weiter in den Tabellenkeller rutschten.
Einer, der schon seit Jahren Teil der zuverlässigen Defense der Knights ist, ist Routinier Mike Bünger. Der 44-jährige Defense Tackle hat bereits 2006 bei den Nienburg Taurus angefangen American Football zu spielen und trägt seit 2012 das grüne Dress der Knights. Trotz seines Alters denkt er noch lange nicht ans Aufhören. Im Gegenteil. „Ich möchte so lang wie möglich noch am Sport teilnehmen und wenn es nochmal klappt mit dem Team in die 2.Liga aufsteigen. Sport gehörte immer schon zu meinem Leben und ich habe immer neue Herausforderungen gesucht. Letzten Endes hat ein persönlicher Schicksalsschlag mich zum Football gebracht. Hier in der großen Familie bekam ich den Halt zurück den ich einst verloren hatte. Das war die beste Entscheidung in meinem Leben“, erzählt er. Schon von klein auf war er leistungssportlich unterwegs. Sei es in der Leichtathletik, beim Schwimmen oder Kraftsport. Während andere sich zum Fußball hingezogen fühlten interessierte er sich bereits seit frühster Jugend für American Football. „Ich habe mich auf dem Laufenden gehalten und versucht damaligen Idolen nach zu eifern. In den neunziger Jahren habe ich dann regelmäßig die NFL Europe besucht und irgendwann beschlossen selbst aktiv zu werden“.