Das war an Spannung kaum noch zu überbieten was die 728 Zuschauer in Bad Zwischenahn beim Spitzenspiel der Football-Regionalliga Nord zwischen Tabellenführer VfL Oldenburg Knights und den Bremerhaven Seahawks zusehen bekamen. Sah es zunächst danach aus als ob die Knights die Seahawks regelrecht überrennen würden, mussten sie am Ende bis zur letzten Sekunde um den Sieg bangen. Nach dem hartumkämpften 36:27 Sieg gegen den Tabellenzweiten können sich die Knights jetzt nur noch selbst um den verdienten Lohn ihrer Arbeit bringen. Einen Sieg benötigen sie aus den letzten drei Spielen nur noch zum Gewinn der Meisterschaft. Glück im Unglück für die Knights gleich zu Beginn des Spiels. Bereits im ersten Angriffsspiel gelang es den Gästen aus Bremerhaven den Ball in die Endzone der Oldenburger zu bringen. Die Schiedsrichter hatten aber zuvor eine Regelwidrigkeit gesehen, so dass es beim 0:0 blieb. Einen besseren Einstand gelang dagegen der Oldenburger Offensive. Quarterback Justus Marterer bediente mit einem langen Pass den sträflich freistehenden Johann Kruthaup, der dieses Geschenk dankend annahm und sein Team mit 6:0 in Führung brachte. Den anschließenden Extrapunkt konnte Jannik Birk zwar nicht verwerten, aber dafür bereitete er wenig später mit einer Interception den nächsten Touchdown der Knights vor. Marterer auf Kruthaup und es stand 12:0. Diesmal war auch Birk mit dem Extrapunkt erfolgreich. Unmittelbar zu Beginn des 2. Viertels konnten die Gastgeber dann dank eines Safety ihr Punktekonto auf 15:0 erhöhen um gleich im nächsten Angriffsspiel erneut durch Kruthaup und Birk die Führung auf 22:0 auszubauen. Kaum das die Gäste in dieser Halbzeit einmal gefährlich in die Nähe der Oldenburger Endzone kamen. Und wurde es einmal brenzlig war spätestens bei Richard Chungong Endstation. An dem Amerikaner war an diesem Tage einfach kein Vorbeikommen. Anderthalb Minuten vor der Pause sollte den Seahawks dann aber doch noch ein Touchdown gelingen. Wie stark die Oldenburger Defense sich in dieser Phase präsentierte zeigte sich daran, dass die Gäste für das Überwinden eines einzigen Yards all ihre vier Versuche benötigten. Die Antwort der Knights kam prompt. Mit einem Field Goal stellte Jannik Birk den 25:6 Pausenstand her. Nach der Pause war dann aber auf einmal ein Bruch im Spiel der Knights und noch vor dem letzten Seitenwechsel hatten die Gäste auf 20:25 verkürzt und es war wieder alles offen. Als das Spiel zu kippen drohte und die Gäste mehr und mehr das Kommando übernahmen gelang Justus Marterer ein Zuckerpass auf Christoph Oetken, der über den halben Platz Richtung Endzone stürmte und die Führung auf 31:20 ausbaute. Per Two Point Conversion erzielte anschließend Knights-Zugang Jēkabs Bitāns seine ersten beiden Punkte für den Tabellenführer. Aber noch war das Spiel nicht entschieden. Drei Minuten vor dem Ende konnten die Gäste erneut den Ball in die Endzone tragen und auf 27:33 verkürzen. Kaum noch ein Spielzug, der nicht wegen eines Regelverstoßes unterbrochen wurde. So auch wenige Sekunden vor dem Ende als Justus Marterer höchstselbst den Ball in die Endzone trug. Wie schon zweimal zuvor wurde aber auch dieser Touchdown nicht gegeben. Vier Sekunden vor dem Ende beendete dann Jannik Birk mit seinem zweiten Field Goal endgültig das große Zittern. „Ich bin wahnsinnig glücklich. Als das Spiel zu kippen drohte haben sie einmal mehr Moral gezeigt und haben das Spiel nach Hause gebracht“, strahlte Abteilungsleiter Rainer Borkmann nach dem Spiel. „Für die Zuschauer sicherlich ein sehr spannendes Spiel, für uns sehr nervenaufreibend. Jetzt können wir vielleicht schon im nächsten Spiel die Meisterschaft feiern“.