Auf eine überaus turbulente, aber auch erfolgreiche Saison können die VfL Oldenburg Knights zurückblicken. So stand am Ende mit Platz Vier in der Regionalliga sowie sieben gewonnenen Spielen die beste Saisonbilanz der Vereinsgeschichte zu Buche. Aber aufgrund von gleich zwei Trainerwechseln kam erst spät in der Saison sowas wie Ruhe auf, so dass die Knights auch eine sehr turbulente Spielzeit erlebten. Los ging es mit Ex-NFL-Spieler Tony Simmons der mit großen Vorschusslorbeeren seinen Job bei den Knights begann, aber schon nach wenigen Wochen wieder das Handtuch warf. Schnell hatte man mit Mathias Bonner einen Nachfolger gefunden. Nachdem die Knights in den Vorjahren immer knapp am Abstieg vorbeigeschrammt waren, wollte man sich in diesem Jahr schon frühzeitig aller Abstiegssorgen entledigen. Mindestens sieben Siege sollten her. Hierfür schien das Spielsystem des neuen Trainers wie geschaffen für. „Ich bin auch heute noch voll überzeugt von dem System. Wir spielen es ja auch heute noch zu großen Teilen. Nur etwas vereinfacht und wir versuchen nicht die Spieler in das System zu pressen, sondern setzen sie nach ihren Fähigkeiten ein“, will der aktuelle Trainer Holger Völling auch weiterhin am Spielsystem seines Vorgängers festhalten. Schon kurz nach Beginn der Saison zeigte es sich, dass es nicht rund lief im Team. Zwar spielten die Offense Line und die Defense eine überragende Saison, aber die die für die notwendigen Punkte sorgen sollten wirkten wie gehemmt. Allen voran Ray Tiller, der sogar erwog vorzeitig in die USA zurück zu kehren, und Quarterback Justus Marterer der trotz einer verbesserten O-Line stark verunsichert wirkte. So kam es wie es kommen mussten und die Knights fanden sich schneller als ihnen lieb war im Tabellenkeller wieder. Wer als Kiebitz beim Training vorbeischaute merkte schnell das gerade in der Offense viele Spieler offensichtlich den Spaß am Spiel verloren hatten. Dementsprechend schlecht war auch die Trainingsbeteiligung. Manch ein Trainer wie z.B. Offensive Coordinator Markus Meckes und Spieler zogen sich sogar ganz zurück aus der Mannschaft. Nach einer desolaten Leistung im achten Saisonspiel in Ritterhude zogen dann die Verantwortlichen die Reißleine und trennten sich von Trainer Mathias Bonner. Nach einem neuen Trainer musste man nicht lange suchen, denn der war bereits da. Mit Sportdirektor Holger Völling übernahm der Wunschtrainer vieler Ritter den Job und begann sofort damit sein Team mental wiederaufzubauen. „Mathias ist ein sehr kompetenter Trainer, aber es hat menschlich einfach nicht gepasst. Meine Hauptaufgabe war es den Jungs wieder Selbstvertrauen einzuflößen und einen Motivationsrahmen zu schaffen. So haben wir vor dem Spiel in Braunschweig eine neue Ära ausgerufen: die der siegenden Knights. Aber nicht nur siegen sollte das Team, sondern auch das Publikum unterhalten. Deshalb habe ich quasi die Selbstdarsteller von der Kette gelassen“, erzählt Völling dessen Comeback als Knights-Trainer zunächst mit einer Niederlage begann. Es sollte die Letzte in dieser Saison sein. Mit einer Siegesserie von fünf Spielen katapultierten sich die Knights vom vorletzten auf den vierten Platz und entschieden nebenbei auch noch die Meisterschaft zu Gunsten der Hannover Spartans durch ihren Sieg bei den Hamburg Pioneers in ihrem letzten Saisonspiel. Während Tiller in den letzten Spielen der Saison einen Touchdown nach dem anderen ablieferte zeigte Marterer eine Topleistung nach der Anderen. „Das was Justus in der zweiten Saisonhälfte gezeigt hat war das Beste was er bisher für die Knights gespielt hat“, so sein neuer Trainer. Auch personell gab es keine Probleme mehr, da auch die Trainer und Spieler die zwischenzeitlich aufgehört hatten zurückkehrten. „So kann es weitergehen. Den positiven Schwung aus den letzten Spielen wollen wir mit in die neue Saison nehmen“, schließt Völling.