Attraktive und machbare Gruppe für VfL im EHF-Cup

Oldenburg umgeht lange Europapokalreisen

 

Möglichst kurze Reisen im Europapokal hatte sich VfL-Trainer Leszek Krowicki vor der Auslosung am heutigen Donnerstag in Wien gewünscht. Dieser Wunsch wurde ihm voll und ganz erfüllt. Aus allen drei Töpfen wurde dem VfL jeweils das Team zugelost, das am nächsten an Oldenburg liegt. „Es gibt keine schwachen Teams in der Gruppenphase, aber diesmal war es eine gute Auslosung für uns. Vor allem keine Reise nach Russland“, meldete sich ein erfreuter Leszek Krowicki aus Spanien, wo er derzeit mit der polnischen Nationalmannschaft weilt. Die weiteste Reise führt die Grün-Weißen nach Frankreich. Und zwar ins 1160 km entfernte Nantes, wo sie auf den derzeitigen Tabellenzweiten der französischen Liga Nantes Loire-Atlantique HB treffen werden. Gegen Oldenburgs Zweitrundengegner Fleury hat Nantes vor einigen Wochen sein Heimspiel mit 29:21 gewinnen können. In den Qualifikationsrunden haben sich die Französinnen gegen Alavarium / Love Tiles (Portugal / 47:16, 34:11), DVSC-TVP (Ungarn / 24:23, 28:26) und SERCODAK Dalfsen (Niederlande / 31:21, 31:28) durchgesetzt.

 

Mit dem EHF-Pokal-Sieger von 2010 Randers HK wartet ein alter Bekannter auf die Damen des VfL Oldenburg. Bereits in der Saison 2008/09 traf man im Achtelfinale des EHF-Cups aufeinander. Nach einem Oldenburger 28:27 Heimsieg konnten sich die Däninnen zuhause mit 27:25 durchsetzen und in das Viertelfinale einziehen. Für Angie Geschke wird die Reise nach Randers eine Reise in die eigene handballerische Vergangenheit. Hat sie doch in der Saison 2007/08 das Trikot des derzeitigen Ligaachten für ein Jahr getragen bevor sie zum VfL wechselte. „Ich freu mich riesig. Das ist eine tolle Gruppe und wenn wir schaffen solide Leistungen abzurufen kann das ein oder andere möglich sein 🙂. Ich freue mich auch total mal wieder die Möglichkeit zu haben in Randers zu spielen“, zeigte sich die derzeit drittbeste Torschützin im EHF-Pokal mehr als zufrieden über die Auslosung. Oldenburgs Drittrundengegner Holstebro konnte sich im Oktober zuhause gegen Randers mit 29:24 durchsetzen. Als Vorjahreshalbfinalist musste Randers erst in der zweiten Qualifikationsrunde in den Wettbewerb einsteigen. Hier setzte man sich gegen den türkischen Vertreter Muratpasa Belediyesi SK mit 30:20 und 26:13 durch, bevor man in der nächsten Runde den viermaligen Wunderhorn-Turnier Sieger MKS Selgros Lublin knapp mit 28:27 und 23:23 ausschalten konnte.

 

Als dritter Gegner wurde dem VfL der zwölfmalige schwedische Meister IK Sävehof zugelost. Die letzten acht Jahre konnten die Göteborgerinnen die Meisterschaft jeweils für sich entscheiden und stehen auch jetzt schon wieder an der Spitze der Liga. Begonnen hat Sävehof die Saison in der Champions League. Aber anders als in den Jahren zuvor schaffte man diesmal als Gruppenletzter nicht den Sprung in die Hauptrunde. Nichtsdestotrotz konnte man in der Gruppenphase durchaus überzeugen. Zunächst schlug man Norwegens Serienmeister Larvik HK in deren Halle mit 25:22 bevor man wenig später Gruppensieger RK Krim Mercator mit einer 26:24 Niederlage nach Hause schickte.

 

Alles in allem eine sehr attraktive, aber machbare Gruppe findet Nationalspielerin Caroline Müller. „Ja richtig gut! Eine Gruppe wo alles möglich ist, ich sehe die Mannschaften auf gleicher Niveau, wenn sie ihr bestes spielen. Enge Spiele, hoffentlich volle Arena und mit etwas Glück und guter Leistung ist vielleicht auch ein Weiterkommen möglich“. Dies sieht auch ihre Mannschaftsführerin Kim Birke so: „Klingt nach einer interessanten, spannenden Gruppe. Mit schönen Reisen und Gegnern die schlagbar sind!" Auch Peter Görgen, Geschäftsführer der VfL Oldenburg GmbH, zeigte sich mehr als zufrieden nach der Auslosung. „Der Aufwand für die Reisen nach Randers (530 km), Sävehof (800 km) und Nantes (1.160 km), zusammen 2.490 km, ist gegenüber dem Aufwand nach Togliatti (3.400 km) überschaubar. Aus sportlicher Sicht sind alle Gegner mehr als interessant und auch nicht unbezwingbar, wobei die Favoritenrolle an Sävehof bereits vergeben sein dürfte."

 

Für den VfL bedeutet dies nun Schwerstarbeit in den ersten zwei Monaten des neuen Jahres. Die 16 verbliebenen Mannschaften im EHF-Pokal spielen in 4 Vierergruppen, jeweils in Hin- und Rückspiel, in der Zeit vom 07.01. - 12.02.2017. Die ersten beiden Teams der jeweiligen Gruppen qualifizieren sich für das Achtelfinale. Dies bedeutet für den VfL: 6 Europapokalspiele, 1 DHB-Pokalspiel (in Metzingen) und 6 Meisterschaftsspiele, also 13 Spiele, innerhalb von 6,5 Wochen. „Das ist mal eine Ansage“, so Peter Görgen.