Die bekanntesten Superheldenteams der Welt sind sicherlich die X-Men, Avengers und die Justice League. Aber haben sie schon einmal von den Chapolins Brasileiros gehört? Nein? Dann fragen sie mal die brasilianischen Handballnationalspielerinnen um Torhüterin Barbara Arenhart. Bei den Chapolins Brasileiros handelt es sich nämlich um deren eigenes Superhelden-Team auf die sie sich jederzeit verlassen können und dies nun schon seit mehr als sechs Jahren. Hierbei handelt es sich natürlich nicht um Wesen mit übermenschlichen Kräften, sondern um die treuesten der treuen Fans des Nationalteams. Nicht eine internationale Meisterschaft hat die Truppe um Gründungsmitglied Rui Tofolo seit 2011 verpasst. Natürlich waren sie auch dabei als Brasilien 2013 in Serbien Weltmeister wurde und bei vier siegreichen Panamerikanischen Meisterschaften. Aber nicht nur bei Erfolgen halten sie ihrem Team die Treue. „Wir lassen unser Team nicht im Stich. Auch wenn sie nicht so erfolgreich sind wie hier in Deutschland wo sie das Achtelfinale verpasst haben feuern wir sie bis zum Schluss an“, erzählt Tofolo.
Dafür nehmen die zwanzig „Edelfans“ (16 sind mit nach Deutschland gekommen) zwischen 25 – 55 Jahren so einiges an Strapazen auf sich. „Wir lieben nun mal Handball und unser Team, mit dem wir auch regelmäßig in Kontakt sind“. So dauerte die Anreise aus dem heimischen Belem rund dreißig Stunden. Über Sa Paulo ging es zunächst nach Portugal und dann weiter nach Oldenburg. Hier ist die zunächst 11köpfige Gruppe in Ferienwohnungen untergekommen und nutzte die spielfreie Zeit zum Sightseeing in der näheren Umgebung. Natürlich war man bei jedem der fünf Spiele Brasiliens in der EWE-Arena vor Ort und feuerte sein Team lautstark an. Auch optisch waren sie ein echter Hingucker in ihren in Landesfarben gehaltenen Superheldenkostümen. Ein beliebtes Souvenir für die Besucher der EWE-Arena war zudem die Stoffversion des Chapolin Brasileiros, die man zahlreich im Gepäck hatte.
Nur was hat es eigentlich mit dem Namen dieser reisefreudigen und stimmungsvollen Truppe auf sich? Los ging es 2011 als Tofolo mit seinem Bruder und zwei Freunden zu den Panamerikanischen Spielen ins mexikanische Guadalajara reiste. „Wir wollten etwas Besonderes machen um unser Team zu unterstützen. Da sind wir auf die mexikanische Superhelden-Sendung El Chapulín Colorado gestoßen und haben uns entschlossen den Mexikanern eine brasilianische Version in unseren Nationalfarben zu präsentieren. Das ist so gut angekommen, dass wir es weitergemacht haben. Auch hier in Oldenburg ist das sehr gut angekommen“, erzählt er strahlend und berichtet über die nächsten Reiseziele. „Wir unterstützen zwar auch andere Sportarten, aber als erstes kommen unsere Handballerinnen. Jetzt müssen wir erst einmal wieder sparen um 2019 (WM) und 2020 (OL) nach Tokio reisen zu können.“