Erstmals nahm mit Byasen Trondheim in diesem Jahr ein Team aus Norwegen am traditionellen Wunderhorn-Turnier teil und begeisterte das Publikum mit dem für sie typischen Tempohandball. Dabei waren die Westnorwegerinnen personell geschwächt an den Start gegangen. Gleich mehrere Spielerinnen konnten verletzungsbedingt die Vorbereitung nur eingeschränkt mitmachen und standen von daher auch in Oldenburg nur für Kurzeinsätze zur Verfügung oder überhaupt nicht. Darunter so wichtige Spielerinnen wie Ida Alstad und Teodora Tomac. Zudem konnte Byasens großes Spielmachertalent Emilie Arntzen krankheitsbedingt am Samstag nur sporadisch eingesetzt werden, so dass trotz eines Kaders von achtzehn Spielerinnen sechs von ihnen den größten Teil der Spielzeit auf dem Feld stehen mussten. „Die Spielerinnen die so viel Spielzeit hatten am Samstag waren abends dann auch fix und fertig“, erzählte Trainer Claus Mogensen nach dem letzten Spiel. „Bei der Menge Spiele gegen so hochklassige Gegner lässt natürlich auch die Qualität nach. Wir haben nicht immer gezeigt was wir eigentlich können. Das Spiel gegen Togliatti war aber schon ganz gut“. Lange sah es sogar so aus als ob die Norwegerinnen es schaffen könnten den Russinnen die erste Niederlage beifügen zu können. Aber am Ende machte sich dann doch der breitere Kader des russischen Vizemeisters bemerkbar und Byasen musste seine dritte Niederlage im sechsten Spiel hinnehmen.
Auf das Platzierungsspiel verzichteten sie dann aufgrund der personellen Situation, da bereits am kommenden Samstag das erste Punktspiel in der heimischen Liga ansteht. Und da kommt es gleich knüppeldick für die Trönderinnen, die zehn Jahre lang als zweite Kraft im norwegischen Handball galten. Bei Glassverket HK, der neuen Nummer Zwei in Norwegen, geht der Vorjahresfünfte als klarer Außenseiter ins Rennen. „Noch können wir nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen. Bis dahin müssen wir hart arbeiten und kämpfen um nicht zu viel zu verlieren auf die anderen Teams im Kampf um eine Medaille. Das ist unser Ziel dieses Jahr und wenn alle wieder fit sind haben wir ein gutes Fundament um dies zu schaffen“, beschreibt der Trainer das Saisonziel.
Ausdrücklich lobte er die Organisatoren des Turniers, nur über die vielen Spiele war er nicht so glücklich. „Das Turnier ist gut organisiert und alle sind sehr hilfreich. Die Logistik ist top und das Niveau sehr hoch. Wir würden uns freuen nächstes Jahr wieder eingeladen zu werden.“ Auch über Gastgeber VfL Oldenburg war er voll des Lobes. „Eine sehr gute junge Mannschaft. Ich traue ihnen durchaus die Vizemeisterschaft zu. Wenn eine Spielerin von der Bank kommt gibt es keinen Qualitätsverlust im Spiel. Da haben andere Teams schon mehr Probleme“.