Schöner hätte das Ende seiner 12jährigen Trainertätigkeit beim VfL Oldenburg für Leszek Krowicki kaum sein können, als beim 30:25 Auswärtssieg in Leverkusen am letzten Spieltag der Saison. Mit dem sechsten Sieg in Folge und einer Serie von zuletzt 15:1 Punkten sicherte sich sein Team am Ende einer turbulenten Saison den fünften Platz. Einer Platzierung mit der vor zwei Monaten außer Berufsoptimist Leszek Krowicki wohl die wenigsten in Oldenburg noch mit gerechnet hatten. Aber der Trainer wurde es nicht müde zu verkünden, dass das Ziel nach dem Ausscheiden aus dem Europapokal weiterhin Platz 4 oder 5 wäre. Er sollte einmal mehr recht behalten. „Das hat heute Spaß gemacht. Alles hat gepasst. Eine gute Leistung, die mit einem Sieg im letzten Spiel belohnt wurde. Unsere Fans haben uns immer toll unterstützt, aber das heute war noch einmal was ganz Besonderes. Sie waren heute deutlich lauter als die Leverkusener Fans und wir sind ihnen zu großem Dank verpflichtet. Ich glaube rund hundert Zuschauer haben uns aus Oldenburg begleitet“, zeigte er sich begeistert vom Einsatz der grün-weißen Fans, aber auch von dem seiner Mädels. „Wir waren heute sehr variabel im Angriff und somit von mehreren Positionen gefährlich. Zudem haben wir gut verteidigt und Madita hat wieder sehr gut im Tor gestanden“.
Erstmals in dieser Saison hatte der VfL-Trainer seinen gesamten Kader mit an Bord, auch wenn einige nur zu Kurzeinsätzen kamen. Es sollte aber bis zur dritten Minute dauern bevor Kelly Dulfer ihr Team mit 1:0 erstmals in Führung brachte. Bis zum 4:3 in der zehnten Minute konnten die Gastgeberinnen jeweils eine VfL-Führung wieder ausgleichen. Dann war es Veronika Mala die den VfL erstmals mit zwei Toren in Führung bringen konnte. Acht torlose Minuten der Gäste sorgten dann aber dafür, dass die Elfen aus einem 6:9 Rückstand eine 11:9 Führung machen konnten. Die Gäste bewiesen allerdings Moral und konnten trotz Unterzahlspiels durch Kim Birke (2) und Julia Wenzl ihrerseits wieder mit 12:11 in Führung gehen. Erneut zweimal Birke und Kelly Dulfer sorgten dann für die 14:11 Pausenführung.
Nachdem der VfL zu Beginn der zweiten Halbzeit zunächst beim Stande von 16:12 erstmals mit vier Toren vorne lag, kämpften sich die Gastgeberinnen wieder heran und standen sieben Minuten nach Wiederanpfiff kurz davor wieder auszugleichen. Aber erneut konnten die Grün-Weißen wieder etwas davonziehen. So sollte es bis zur 48.Minute weitergehen. Der VfL zog etwas davon und die Elfen kämpften sich wieder heran. Angefeuert von ihren zahlreich mitgereisten Fans wollten sich die Oldenburgerinnen nun aber den Sieg nicht mehr nehmen lassen und zogen das Tempo noch einmal kräftig an. Gerademal vier Minuten nachdem Jenny Karolius für Bayer auf 20:22 verkürzen konnte, hatten die drei scheidenden VfLerinnen Caroline Müller, Kelly Dulfer (2) sowie Inger Smits (2) eine kleine Vorentscheidung herbeigeführt und ihr Team mit 27:20 in Front gebracht. Näher als vier Tore sollte das Team von Bayer-Trainerin Renate Wolf in diesem Spiel nicht mehr herankommen. Als fünf Sekunden vor dem Ende das Schiedsrichtergespann auf Siebenmeter für den VfL entschied schickte Leszek Krowicki mit Steffi Kaiser die einzige Spielerin an den Punkt, die in diesem Spiel noch nicht zum Einsatz gekommen war. Die Österreicherin verwandelte sicher und beendete ihre Zeit beim VfL mit ihrem 45 Saisontreffer.
Bayer Leverkusen
Zec, Kramarczyk – Jurgutyte 5, Seidel 4, Zschocke, Potocki 1/1, Bruggemann, Adams, Karolius 5, Berndt 1, Jochin, Janouskova, Berger 2, van de Wiel, Schilk, Rode 7/2
Gelbe Karte: 3
2 Minuten: 2
Siebenmeter: 4/3
VfL Oldenburg
Renner, Kohorst – Schnack, Birke 3, Müller 1, Wenzl 2, Smits 6, Dulfer 6, Behrend, Geschke 7/2, Kaiser 1/1, Hartstock 1, Jongenelen, Mala 3
Gelbe Karte: 3
2 Minuten: 4
Siebenmeter: 5/3