Zweiter Sieg innerhalb von fünf Tagen
Das war heute ein hartes Stück Arbeit. Die Gäste der HSG Bad Wildungen zeigten vom Start weg das sie nicht als Punktelieferant nach Oldenburg gekommen waren. Fast eine dreiviertel Stunde lang lief der VfL einem Rückstand hinterher der zeitweise bis auf vier Tore angewachsen war. Am Ende stand ein hart erkämpfter 30:27 Sieg und das Vorrücken auf Platz 7 in der Tabelle. „Das war kein gutes Spiel von uns heute, aber das ist typisch für die Bundesliga wie man erst gestern in Metzingen gesehen hat, wo Metzingen mit nur einem Tor gegen Dortmund gewonnen hat. Aber ich freue mich, dass wir über den Kampf zwei Punkte gewonnen haben. Bad Wildungen war schon in der letzten Saison das Team dem die meisten Überraschungen gelungen sind und haben mit einer sehr starken Manuela Brütsch einen guten Rückhalt im Tor“, zeigte sich Leszek Krowicki erleichtert über den hart erarbeiteten Sieg.
Gleich bei den ersten Aktionen des Tages war zu erkennen, dass die Gäste es dem VfL nicht so leicht machen wollten wie der BVB am Mittwoch. Beherzt packte man in der Abwehr zu, so dass sich die Oldenburgerinnen immer wieder in der Abwehr festliefen. Kam man mal durch stand meistens eine glänzend aufgelegte Manuela Brütsch im Weg. Trotzdem konnte zunächst der VfL durch Inger Smits mit 1:0 in Führung gehen, bevor die Gäste nach sechs Minuten durch Tore von Tamara Haggerty und Johanna Stockschläder erstmals in Führung gehen konnten. Noch einmal konnte Angie Geschke per Siebenmeter in der 6. Minute zum 2:2 ausgleichen. In den nächsten vier Minuten sollten trotz dreier Siebenmeter keine weiteren Tore fallen. Zunächst scheiterte Angie Geschke an Brütsch und im Gegenzug konnte Julia Renner gegen Anouk Nieuwenweg retten. Auch Inger Smits konnte anschließend die Torhüterin der Vipers nicht bezwingen. Die Gäste nutzen die Situation für sich aus und waren innerhalb von zwei Minuten auf 5:2 davongezogen. In den nächsten zehn Minuten konnte der VfL den Rückstand konstant bei zwei bzw. drei halten. Erst in der 21. Minute gingen die Vipers durch Anouk Nieuwenweg beim Stande von 12:8 erstmals mit vier Toren in Führung. Mit der Reinnahme von Madita Kohorst kam der VfL etwas besser ins Spiel. In den letzten neun Minuten der ersten Halbzeit ließ die 20jährige nur noch ein Tor zu, während gleichzeitig ihr Team noch viermal erfolgreich war. Den letzten Treffer der Halbzeit erzielte Linksaußen Veronica Mala dreieinhalb Minuten vor dem Pausenpfiff. Mit 12:13 ging es dann in die Pause. „Wir haben in der ersten Hälfte schlecht gespielt und geworfen. In der Zweiten war das dann schon deutlich besser“, so Caro Müller, die an diesem Tag sehr präsent war und immer wieder den Ball forderte. So lenkte sie vor allem in der zweiten Hälfte das Spiel der Grün Weißen.
Den besseren Start in den zweiten Umgang erwischten die Gäste. Durch Miranda Schmidt-Robben (1) und die immer besser ins Spiel kommende Nicoleta Vasilescu (2) bauten die Vipers die Führung wieder auf 16:12 aus. Bis zum Stande von 19:22 in der 45. Minute konnte der VfL den Rückstand nicht weiter verkürzen. Eine Minute später allerdings hatten die Gastgeberinnen zum ersten Mal seit Anfang des Spiels wieder ausgleichen können. Noch einmal konnten die Gäste durch Vasilescu in Führung gehen. Nun hatte aber der VfL endlich ins Spiel gefunden und fünf Minuten später war aus dem Rückstand eine 26:23 Führung für den VfL geworden. In den letzten Minuten des Spiels konnten die Oldenburgerinnen jedes Tor des Gegners umgehend mit einem eigenen beantworten. Acht Sekunden vor dem Ende hatte Angie Geschke ihr Team sogar erstmals mit vier Toren in Führung gebracht. Den Schlusspunkt setzte Bad Wildungens Nadja Wolz mit ihrem Tor zum 30:27 Endstand. „Wir haben gegen Dortmund sehr gut gespielt, aber solch eine Leistung kann man nicht in jedem Spiel abrufen“, so Oldenburgs beste Torschützin Angie Geschke. „Das war sehr bitter für uns, dass wir am Ende noch verloren haben nachdem wir Oldenburg so lange unter Druck gesetzt und geführt haben. Unser wichtigstes Ziel Vertrauen aufzubauen haben wir auf jeden Fall erreicht, auch wenn wir am Ende aufgrund der letzten Spiele etwas verunsichert waren. Die Klasse des Gegners hat ihr übriges getan“, so Gästetrainerin Tessa Bremmer, die sich stolz auf ihr Team zeigte, dass krankheitsbedingt die vergangene Woche nur zu sechst trainieren konnte.
VfL Oldenburg
Renner (2 Paraden), Kohorst (7) – Schnack, Birke 1, Müller 7/3, Smits 2, Dulfer 1, Behrend, Geschke 8/1, Kaiser 2, Hartstock 2, Jongenelen 3, Mala 4
Gelbe Karte: 3
2 Minuten: 1
Siebenmeter: 6/4
HSG Bad Wildungen Vipers
Rinka, Brütsch (20 Paraden) – Stockschläder 3, Nieuwenweg 2, van Rossum, Schmidt-Robben 2, Bolze 1, Nagy 1, Vasilescu 11/5, Haggerty 4, Zuber 3
Gelbe Karte: 3
2 Minuten: 4
Siebenmeter: 7/5
718 Zuschauer