Gerne erinnern sich die Handballerinnen des VfL Oldenburg an den 22. April des Vorjahres zurück. An diesem Tage gelang den Grün-Weißen nämlich etwas was ihnen zuletzt vier Jahre zuvor gelungen war: Ein Sieg in Metzingen. Dieses Kunststück möchte das Team von Trainer Niels Bötel gerne an diesem Wochenende wiederholen. Am liebsten gleich zweimal, denn man trifft nicht nur am Samstag im DHB-Pokal (Samstag, 3.11. 20 Uhr), sondern auch keine vierundzwanzig Stunden später in der Bundesliga (Sonntag, 4.11. 16 Uhr) auf die TuSsies aus Metzingen. Um nicht zweimal innerhalb weniger Tage in den Süden der Republik fahren zu müssen hatte man sich mit dem Gegner auf diesen Doppelspieltag geeinigt.
Auch wenn die Gastgeberinnen wieder einmal die Favoritenrolle innehaben sieht Bötel sein Team nicht chancenlos. Speziell nach dem Heimsieg am Sonntag gegen Blomberg. „Um Metzingen in eigener Halle zu schlagen, muss bei uns schon fast alles stimmen und bei Metzingen einiges nicht. Aber wenn wir so aggressiv spielen wie gegen Blomberg und dann noch 1–2 Fehler weniger machen ist die Chance da. Wir fahren nach der Leistung von Sonntag auf jeden Fall mit breiter Brust in den Süden“.
Entscheidend wird sicherlich auch sein, wo die jeweiligen Teams ihre Prioritäten setzen werden. „Wir werden uns auf jeden Fall erst einmal zu hundert Prozent auf das Pokalspiel konzentrieren und dann am Sonntag sehen was noch drin ist“, wollen Bötel und seine Mädels wieder einmal den Favoritenschreck im DHB-Pokal mimen. Aber auch die TuSsies wollen in diesem Jahr wieder nach Stuttgart zum Final Four reisen. „Wir wollen ins Final Four. Und deshalb geht es am Samstag um Alles oder nichts“, lässt Torjägerin Marlene Zapf keinen Zweifel aufkommen, ob die Gastgeberinnen sich am Samstag schonen werden. Das dies allerdings kein Spaziergang werden wird für den Favoriten ist man sich in Metzingen auch bewusst drüber. „Oldenburg ist die Pokalmannschaft schlechthin. Die werden top motiviert antreten. Der VfL spielt einen schnellen und gepflegten Ball“, so Metzingens Trainer Andre Fuhr, der auf Marija Obradovic verzichten muss. Die Serbin hatte sich beim Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen einen Kreuzbandriss zugezogen und wird für längere Zeit ausfallen.
Das Spiel gegen die Elfen hatte man mit 30:23 gewonnen und liegt derzeit mit 10:2 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Die bisher einzige Saisonniederlage kassierte man am zweiten Spieltag mit 25:29 zuhause gegen Bietigheim.
Während sein Kollege Andre Fuhr auf eine wichtige Spielerin verzichten muss, reist Bötel mit vollem Kader in den Süden. Zwar hatten es Myrthe Schoenaker (Knie), Christina Logvin (fiebrige Erkältung) sowie Julia Renner (umgeknickt) in dieser Woche etwas ruhiger angehen lassen müssen werden aber aller Voraussicht am Wochenende spielen können. „Wir wollten kein Risiko eingehen und haben die drei ein wenig geschont. Speziell Myrthe hatte ja zuletzt sehr viel Spielzeit gehabt, was sie so auch nicht gewohnt ist“, erzählt Bötel. Mit dabei sein werden auch die Nationalspielerinnen Angie Geschke und Jenny Behrend die in dieser Woche von Nationaltrainer Henk Groener in den vorläufigen EM-Kader berufen worden sind.