VfL unterliegt trotz starker Leistung gegen den THC
Einen packenden Pokalfight bekamen 1623 Zuschauer am Mittwochabend in der kleinen EWE-Arena beim Viertelfinalspiel des VfL Oldenburg gegen den Thüringer HC geboten. Fünfzig Minuten lang lieferten die Gastgeberinnen eine erstklassige Leistung ab bevor gegen Ende des Spiels die Kräfte nachließen und wohl auch ein wenig die Cleverness fehlte um gegen solch einen routinierten Gegner wie dem THC bestehen zu können, so dass die Grün-Weißen am Ende etwas unglücklich mit 28:31 das Nachsehen hatten. „Solange die Beine getragen haben waren wir das bessere Team“, sprach VfL-Geschäftsführer Peter Görgen nach dem Spiel wohl den meisten der Zuschauer aus der Seele.
Vom Start weg entwickelte sich ein sehr intensives Spiel bei dem die beiden Torhüterinnen Dinah Eckerle (THC) und Julia Renner sich gleich mehrfach auszeichnen konnten. Vor allem Renner im Tor des VfL erwies sich mehr als einmal nahezu unüberwindbar für den Gegner und zeigte einmal mehr, dass ihr der THC im Pokal wohl liegt. Während Renner hinten dicht machte war es im Angriff vor allem Angie Geschke die ihr Team nach vorne trieb und mit drei Toren in Folge innerhalb von drei Minuten den VfL mit 3:1 in Front brachte nachdem der THC durch Sonja Frey mit 1:0 in Führung gegangen war. Auch in der Folge ging die Mannschaftsführerin mit gutem Beispiel voran und kämpfte verbissen um jeden Ball. Ihre Entschlossenheit färbte auf ihre Mitspielerinnen, allen voran Kelly Dulfer, ab und nach einer gespielten Viertelstunde hatte der VfL den Vorsprung auf 10:5 ausgebaut. Fünf Minuten später führte man angefeuert durch ein begeisternd mitgehendes Publikum sogar mit 13:6. „Das Problem, dass wir schlecht ins Spiel kommen haben wir schon die ganzen letzten Wochen. Aber wir haben uns vorgenommen an uns zu glauben“, erzählt THC-Trainer Herbert Müller. Das zeigte sich schon Ende der ersten Hälfte als die Gäste sich wieder herankämpften und „nur“ mit 14:17 in die Pause gingen.
Wieder war es Geschke die den Torreigen der VfLerinnen eröffnete. Zunächst war sie per Siebenmeter erfolgreich bevor sie mit einem sehenswerten Treffer aus der Hüfte das 19:15 erzielte. Ihr Treffer zum 20:15 zeigte die wilde Entschlossenheit mit der sie an diesem Abend zu Werke ging. Eigentlich hatte sie die Chance zum Tor schon vergeben und der Ball schien sicher in der THC-Abwehr. Aber entschlossen setzte sie nach, erkämpfte sich den Ball zurück und erzielte ihr zehntes von zwölf Toren an diesem Abend. Nun kam allerdings der THC besser ins Spiel und nur sieben Minuten später hatte man sich auf 20:21 herangekämpft. Im Tor des THC stand nun Jana Krause, die mehrfach die Würfe der Gastgeberinnen entschärfen konnte, während gleichzeitig Iveta Luzumova im Angriff immer stärker wurde und neun ihrer dreizehn Treffer in der zweiten Hälfte erzielte. Dass es nicht vierzehn wurden lag an Madita Kohorst, die in der 44. Minute einen ihrer Siebenmeterwürfe entschärfen konnte. „Die zweite Hälfte hat mir deutlich besser gefallen als die Erste“, freute sich Müller nach dem Spiel.
Noch einmal konnte der VfL davonziehen und als Inger Smits zum 27:23 einwarf war die Hoffnung der zahlreichen VfL-Fans noch groß, dass auch in diesem Jahr der VfL dem Serienmeister aus Bad Langensalza im Pokal ein Bein stellen würde. Neun torlose Minuten des VfL machten die Hoffnung aber zunichte, zumal der THC gleichzeitig siebenmal ins Schwarze trafen und mit 30:27 in Führung gingen. Am Ende konnten sich die Gäste über einen hart erkämpften 31:28 Sieg über tapfer kämpfende und deutlich gezeichnete VfLerinnen freuen.
„Wir haben fünfzig Minuten lang guten Handball gespielt. Gut und stark begonnen. Am Ende hat uns die Cleverness gefehlt. Aber wir haben alles gegeben und mit Herz gespielt. Wir haben gezeigt, dass wir mit unseren begrenzten personellen Möglichkeiten mithalten konnten. Freue mich, dass Caro Müller wieder mit dabei war und die Atmosphäre genießen konnte. Aber wir werden vorsichtig mit ihr umgehen und nichts überstürzen“, lobte Leszek Krowicki wie alle anderen Beteiligten auch die gute Stimmung in der Halle. „Das war schon eine beeindruckende Kulisse. Da spielt man gerne Handball“, bestätigte ihn Kerstin Wohlbold vom siegreichen THC.
Weiter geht es für den VfL bereits am kommenden Sonntag. Da ist man gemeinsam mit der A-Jugend zu Gast in der Smidt-Arena in Leverkusen, wo der VfL-Nachwuchs sein Viertelfinalrückspiel (13:15 Uhr) bestreitet und es im Anschluss um 16 Uhr zum Bundesligaduell zwischen den Elfen und dem VfL kommen wird. Bereits am Mittwoch drauf ist man dann zu Gast in Metzingen bevor dann am 10. April der BVB Dortmund zu Gast in der EWE-Arena ist.
VfL Oldenburg
Renner, Egestorp, Kohorst – Schnack 2, Meyer 3, Prante, Birke 4, Müller, Smits 2, Dulfer 5, Zwick, Behrend, Geschke 12/5, Hartstock
Siebenmeter 6/5
Gelbe Karte 3
2 Minuten 5
Thüringer HC
Krause, Eckerle – Reshetnikova, van de Wiel, Scheffknecht 7, Frey 3, Pintea, Schmelzer 2, Snelder 1, Luzumova 13/7, Huber 3, Wohlbold 2, Deroin
Siebenmeter 9/7
Gelbe Karte 3
2 Minuten 4