Pokalsieger gegen Meister oder anders gesagt David gegen Goliath so heißt es am kommenden Samstag um 19:30 Uhr in der Nordhausener Wiedigsburghalle, wenn der VfL Oldenburg im Supercup auf den Thüringer HC trifft. Auch wenn der VfL als klarer Außenseiter nach Thüringen reist will VfL-Trainer Niels Bötel dem Meister den ersten Titel der Saison keineswegs auf dem Silbertablett servieren und sieht durchaus eine Chance nach 2008 erneut den Supercup an die Hunte zu holen. Denn schon in der Bibel konnte David den schier übermächtig erscheinenden Goliath bezwingen, ebenso wie dies dem VfL in der Vergangenheit schon mehrfach in Alles-oder-nichts-Spielen gelungen ist. So gewann man 2008 im Pokalfinale zunächst gegen den amtierenden deutschen Meister um dies dann im Supercup gegen den neuen Meister zu wiederholen. Auch zehn Jahre später war der amtierende Meister Bietigheim als klarer Favorit ins Finale gegangen. Der Pokal steht bekanntlicherweise seit Mai in Oldenburg. Und nun geht es erneut gegen den frischgebackenen Meister im Supercup. „Der THC ist am Samstag ebenso wie in der kommenden Saison der Topfavorit. Aber wir fahren nicht nach Thüringen um uns zu verstecken. Wir wollen ähnlich wie im Pokalfinale überraschen. Sollte der THC uns ähnlich wie Bietigheim unterschätzen wollen wir da sein. Dafür müssen wir aber sechzig Minuten voll konzentriert sein. Thüringen hat mit Emily Bölk und Alicia Stolle zwei weitere herausragende Spielerinnen verpflichtet, aber auch die sind noch nicht hundertprozentig eingespielt und das wollen wir versuchen auszunutzen“, fühlen sich Bötel und sein Team sichtlich wohl in der Außenseiterrolle. „Ein Problem was sich durch die ganze Vorbereitung gezogen hat war die Chancenauswertung. Zu viele einfache Bälle konnten wir nicht Verwertern. Außerdem wollen wir unser hartes Abwehrspiel aus dem Vorjahr noch weiter verbessern“. Auch der THC hatte eine etwas problematische Vorbereitung mit einigen Verletzungsproblemen konnte aber zuletzt durch einen 36:29 Testspielsieg gegen Buxtehude ein deutliches Ausrufzeichen Richtung Konkurrenz setzen.
Bis auf Jane Martens, die voraussichtlich noch bis Ende des Jahres fehlen wird kann VfL-Trainer Niels Bötel auf alle seine Spielerinnen zurückgreifen. „Wir wollen mit Jane nichts riskieren und lassen es ruhig angehen. Dafür ist Kristina Logvin aber wieder fit und kann spielen. Kim Birke hatte diese Woche zwar Rückenprobleme, wird aber höchstwahrscheinlich spielen können“.
Neben dem Supercup war in dieser Woche mannschaftsintern natürlich auch das Abschneiden beim Wunderhorn ein Thema. So machte man eine Videoanalyse und führte Gespräche untereinander. „Das Abschneiden beim eigenen Turnier war natürlich sehr enttäuschend für uns. Wir hatten eigentlich ein gutes Gefühl und fühlen uns alle wohl in der Mannschaft. Trotzdem haben wir nichts auf die Platte bekommen. Wir haben gute Gespräche geführt und sind zuversichtlich“, zeigt Kristina Logvin trotz der bescheidenen Vorbereitungsphase optimistisch für die kommende Saison.