Rosengarten kein Stolperstein für ersatzgeschwächten VfL

Gastgeberinnen machen schon vor der Pause alles klar

 

Das Heimspiel des VfL Oldenburg gegen die SGH Rosengarten begann für die Fans der Gastgeberinnen gleich mit einer positiven Überraschung. Gleich von Beginn an stand mit Kim Birke eine der vielen verletzten Spielerinnen in der Startsieben. Sie war es auch die in der 2. Minute per Tempogegenstoß den Torreigen eröffnete und auch in der Folge zeigte sie, dass sie wieder ganz die Alte ist. Am Ende standen beim 35:30 Heimsieg des VfL fünf Tore für sie zu Buche.

 

Nach dem 2:0 durch Kreisläuferin Annika Meyer konnten die Gäste in Person von Sarah Lamp noch einmal auf 1:2 verkürzen, bevor sich der Favorit aus der Huntestadt langsam aber sicher absetzen konnte. Innerhalb von vier Minuten war der Vorsprung auf 6:1 angewachsen. Im Duell zweier ersatzgeschwächter Teams konnten die Gäste in den nächsten sieben Minuten zwar ihr Tore Konto auf fünf erhöhen. Aber da nach jedem eigenen Treffer umgehend die Antwort der Oldenburgerinnen in Form eines Tores folgte stand es nach einer Viertelstunde 11:5 für den VfL. Erstmals konnte die SGH nun zwei Tore in Folge erzielen und den Rückstand auf 7:11 verkürzen. Nun zog der VfL allerdings das Tempo etwas an und zehn Minuten später lag man mit 19:9 in Führung. Immer wieder waren es Tempogegenstöße die in dieser Phase, vor allem durch Kim Birke und Inger Smits, zum Erfolg führten.

Beim Stande von 21:11 ging es in die Pause. „Nach der ersten Hälfte gab es für uns wenig zu ändern“, zeigte sich Leszek Krowicki durchaus zufrieden mit der Präsentation seiner Schützlinge.

 

Grund genug für Krowicki in der zweiten Hälfte durchzuwechseln und auch Spielern die sonst nicht so sehr im Fokus stehen Spielzeit zu geben. „Wenn man zur Pause bei einem Heimspiel so deutlich führt muss man auch mal was ausprobieren. Zumal in unserer momentanen Situation wo wir gezwungen sind mit neuen Konzepten zu arbeiten. Da sind schon mal unkonventionelle Lösungen gefragt, wie z.B. heute als Maike Schirmer auf halbrechts gespielt hat. Ich bin froh, dass ich heute Madita Kohorst der breiten Öffentlichkeit präsentieren konnte. Sie ist ein ganz großes Torwarttalent“, erzählte der VfL-Trainer nach dem Spiel.

 

A-Jugend Nationaltorhüterin Kohorst dankte es ihrem Trainer in ihrem ersten Bundesligaspiel mit einer guten Leistung. Gleich den ersten Ball der auf ihr Tor kam konnte sie parieren und leitete damit einen Gegenstoß ein, den Angie Geschke zum 22:11 abschloss. Aber so sollte es nicht weitergehen. Vor allem im Abwehrverhalten konnte der VfL nicht an die Leistung der 1. Hälfte anknüpfen. „Mit dem was wir in der Abwehr gezeigt haben kann ich nicht zufrieden sein. Da war mir zu wenig Lust und Leidenschaft“, bemängelte Krowicki.

Eins der am schönsten rausgespielten Tore des Tages erzielte Abwehrspezialistin Kelly Dulfer in der 38. Minute per Kempa-Trick zum 26:15. In der Folge konnten die Gäste allerdings den Rückstand nach und nach verkürzen. Nichtsdestotrotz gab Krowicki mit Ilka Zwick einer weiteren Debütantin die Chance Bundesligaluft zu schnuppern.

 

Seit Jahren überzeugt Ilka Zwick bereits mit guten Leistungen in der zweiten Mannschaft. Nun hat sie verdienterweise die Chance erhalten sich auch einmal vor großer Kulisse zu präsentieren. Und sie nutzte ihre Chance. Wie man sie Woche für Woche in der „Zweiten“ kennt agierte sie auch bei ihrem Bundesligadebüt. Dynamisch und mit Zug zum Tor. Leider blieb ihr ein Tor verwehrt. Aber auch sie konnte nicht verhindern, dass die Gäste den Rückstand halbieren konnten. Vor allem Ex-VfLerin Jenny Winter, die vier ihrer sechs Tore in den letzten sechs Minuten erzielte, war es zu verdanken, dass der Tabellenletzte am Ende „nur“ mit 30:35 das Spiel verlor geben musste.

 

So waren nach dem Spiel dann auch beide Trainer jeweils nur mit einer Halbzeit zufrieden. „Der VfL hat hochverdient gewonnen. Nach der ersten Hälfte dachte ich noch, das wird heute ganz bitter für uns. In den ersten dreißig Minuten haben wir kein Bundesliganiveau erreicht. Die vielen Ausfälle konnten wir nicht verkraften. In der zweiten Hälfte konnten wir dann die Höhe der Niederlage mit Herz, Kampf und Leidenschaft erträglich gestalten“, resümiert SGH-Trainer Steffen Birkner.

 

Weiter geht es für den VfL am kommenden Sonntag um 16 Uhr beim Tabellenachten HSG Blomberg-Lippe.

 

 

VfL Oldenburg

Egestorp, Kohorst – Schnack 2, Meyer 4, Birke 5, Smits 7/1, Dulfer 5, Zwick, Schirmer 1, Behrend, Geschke 10/5, Hartstock 1

 

7 m:                 6/6

Gelb:               3

2 Min.:            3

 

 

SGH Rosengarten-BW Buchholz

Vogel, Louwers, Knust – Nentwich, Limberg, Naleschinski 1, Lamp 6, Meijer 3, Schult 3, Kaiser 3/1, Prior 5/4, Luschnat 3, Winter 6

 

7 m:                 5/5

Gelb:               3

2 Min.:            3

 

 

Zuschauer: 635