Wieder einmal machte am Samstag die deutsche Frauenhandballnationalmannschaft Station in Oldenburg. Wie schon in der Vergangenheit erwies sich die EWE Arena auch diesmal erneut als gutes Pflaster für das DHB-Team. In einem begeisternden Spiel setzte sich das Team von Bundestrainer Henk Groener vor 4133 Zuschauern am Ende knapp mit 29:28 (19:12) gegen den EM- und WM-Dritten Niederlande durch. Vor solch einer beeindruckenden Kulisse hat das Team, abgesehen von der WM im eigenen Land, schon lange kein Heimspiel mehr bestritten. Für Oldenburg bedeutete dies Zuschauerrekord bei einem Frauenländerspiel. Auch das letzte Debüt einer VfL-Spielerin im Trikot mit dem Adler auf der Brust war schon ein wenig her, als Jenny Behrend sich am Samstagnachmittag in der EWE Arena das Trikot überzog. Nachdem sie sich am Vortag in Groningen das Spiel noch von der Außenlinie anschauen musste, durfte sie am Samstag dann endlich ran. „Als wir am Freitag gemeinsam die Nationalhymne gesungen haben konnte ich es kaum noch erwarten und war vor dem Spiel auch mächtig nervös. Als wir kurz vor dem Spiel mit unseren Einlaufkindern darauf warteten in die Halle einzulaufen und ich zu dem Kind an meiner Hand sagte das ich sehr aufgeregt sei, sagte mein Einlaufkind zu mir ich bräuchte nicht nervös zu sein, das wird schon werden“, erzählte die Debütantin von einer rührenden Geschichte, die sich kurz vor dem Spiel abspielte. Zunächst musste die 23jährige noch auf der Bank Platz nehmen, aber zu Beginn der zweiten Halbzeit durfte sie dann endlich ran. Acht Minuten später gelang ihr dann auch noch ihr erster Treffer im Nationaltrikot. Nichtsdestotrotz zeigte sich die VfLerin selbstkritisch nach dem Spiel. „Ich hätte auch noch die beiden anderen Möglichkeiten reinmachen müssen. Dann wäre es ein perfektes Debüt gewesen“. Aber auch so zeigte sich der Bundestrainer sehr zufrieden mit der Präsentation der Debütantin: „Sie hat die Chance genutzt sich zu zeigen und bewiesen, dass sie Potenzial hat. In der Abwehr hat sie sehr gut gestanden, wenig zugelassen und Tempo in unsere Aktionen gebracht . Jetzt muss sie die Leistung bestätigen und sich weiterentwickeln“.
„Ich bin immer noch ein bisschen sprachlos. Klasse das ich gleich dreißig Minuten spielen durfte. Es ist unglaublich, wenn man sein erstes Länderspiel zu Hause bestreiten kann, die Kulisse war sensationell, und anfangs war ich auch ein bisschen nervös. Wir hatten viele Höhen und Tiefen, aber ich habe mein erstes Länderspiel gewonnen, das ist, was ich mitnehme. Ich denke, ich habe einen richtigen Schub bekommen in der Lehrgangswoche und dem Spiel“, konnte Behrend kurz nach dem Spiel ihr Glück noch nicht ganz fassen.
Auch Angie Geschke konnte in ihrem 112 Länderspiel, bei dem sie zwei Tore erzielte, mit ihrem Einsatz mehr als zufrieden sein. „Angie hat gut Regie geführt und auch in der Abwehr hat sie uns mit ihrer Erfahrung geholfen“, lobte sie dann auch der Bundestrainer. „Es tut gut vom Trainer gelobt zu werden, auch wenn der Siebenmeter ganz schlecht von mir geworfen war. Das war schon fast zu viel als ich bei meinem Siebenmeter aufs Feld kam und so gefeiert wurde. Ich war leicht gerührt, so dass ich mich gar nicht mehr richtig konzentrieren konnte“, zeigt sich auch Geschke beeindruckt von der Atmosphäre in der EWE Arena.
Myrthe Schoenaker musste sich das Spiel leider von der Seitenlinie anschauen. Anders als die fünf ehemaligen VfLerinnen im Trikot der Niederlande. Torhüterin Tess Wester zeigte einmal mehr das sie zu den besten Torhüterinnen der Welt gehört. Aber auch Laura van der Heyden, Inger Smits sowie Lois Abbingh konnten durchaus überzeugen. Größter Pechvogel im Spiel war dagegen Kelly Dulfer. In der 34. Minute stürzte sie bei einer Angriffsaktion so unglücklich auf den Ellbogen, dass sie zur Kontrolle ins Krankenhaus gefahren werden musste. Wir wünschen ihr auf diesem Wege eine schnelle Genesung.