Das Spiel am kommenden Sonntag um 16:30 Uhr in der kleinen EWE-Arena wird ein ganz besonderes für den VfL Oldenburg sein. Nach zwölf überaus erfolgreichen Jahren wird Trainer Leszek Krowicki ein letztes Mal bei einem Heimspiel des VfL die Grün-Weißen betreuen. Mit Kira Schnack, Caroline Müller, Kelly Dulfer, Inger Smits, Steffi Kaiser und Veronika Mala werden gleich sechs Spielerinnen gemeinsam mit ihrem Trainer den Verein verlassen. Die letzte Chance also für alle Freunde und Fans des VfL die sechs Spielerinnen noch einmal in der heimischen Arena in Aktion zu sehen. Ein letztes Mal erleben wie Leszek Krowicki seine Spielerinnen am Spielfeldrand zu Höchstleistungen antreibt um sich mit einem Sieg aus der Arena zu verabschieden. Es dürfte ein sehr emotionaler Nachmittag für alle Beteiligten werden.
Zu Gast ist die HSG Blomberg-Lippe gegen die man im Hinspiel mit 25:31 deutlich den Kürzeren gezogen hatte. „In Blomberg haben wir richtig schlecht gespielt, hatten aber auch sehr viele personelle Probleme“, erinnert sich der scheidende VfL-Trainer ungerne an das Hinspiel. Während die Gäste als Neunter maximal noch einen Platz in der Tabelle gutmachen können, ist der VfL noch mittendrin im Kampf um die Europapokalplätze. Auch wenn es nächste Saison keine Europapokalteilnahme geben wird, so will man doch gerne auf solch einem Platz die alles andere als optimal gelaufene Saison beenden. „Nach all den Problemen die wir in dieser Saison gehabt haben hätte doch keiner damit gerechnet, dass wir bis zum Ende um die Europapokalplätze mitspielen würden. Das wird aber noch einmal ein schwieriges Spiel gegen einen sehr soliden Gegner, der mit Gisa Klaunig, Gordana Mitrovic und Alicia Stolle einen sehr starken Rückraum hat. Vor allem Klaunig und Stolle (traf im Hinspiel 11 Mal) sind sehr gefährlich aus der zweiten Reihe. Hinzu kommen mit Franziska Müller und Torhüterin Anna Monz zwei sehr erfahrene Spielerinnen. Wir werden noch einmal alles abrufen müssen. Aber da bin ich sehr optimistisch, da wir uns derzeit sehr gut fühlen, Spaß haben und vor allem den Handball spielen der uns Spaß macht“, möchten sich der Trainer und die scheidenden Spielerinnen unbedingt mit einem Sieg von ihrem Publikum verabschieden.
„In der letzten Phase der Saison haben wir gut gespielt und hatten nicht so viel Stress. Wir hoffen natürlich nun die Saison mit zwei weiteren Siegen zu beenden. Schade, dass es nicht in der Entscheidung der Spielerinnen lag den Verein zu verlassen. Dies ist eine Situation die man nicht haben möchte“, sind sich die beiden niederländischen Nationalspielerinnen Kelly Dulfer und Inger Smits einig. „Als Kelly zu uns kam hatte man sie schon zu Unrecht als reine Abwehrspielerin abgestempelt, nun gehört sie zu unseren wichtigsten Angreiferinnen die aus allen Rückraumpositionen trifft“, lobt Krowicki die Niederländerin, die mit 86 Treffern derzeit drittbeste VfL-Torschützin ist. „Nicht nur aus dem Rückraum. Den Siegtreffer in Neckarsulm hat sie vom Kreis erzielt“, ergänzt Inger Smits, die mittlerweile den Sprung in den Stammkader der niederländischen Nationalmannschaft geschafft hat. „So macht das Arbeiten Spaß, wenn man sieht wie sich regelmäßig unsere Spielerinnen so weiterentwickelt haben, dass sie für etablierte gute Teams interessant werden. Da können wir stolz auf unsere Arbeit sein“, freut sich Krowicki über die Entwicklung seiner Spielerinnen.
Wie wichtig den Spielerinnen das letzte Spiel der Saison vor heimischen Publikum ist zeigt sich daran, dass einzig Isabelle Jongenelen am Sonntag definitiv nicht dabei sein wird. Nachdem Caro Müller als auch Kira Schnack im letzten Spiel gefehlt hatten, haben sie sich in dieser Woche wieder gesund gemeldet. Trotz leichter Schmerzen aufgrund einer Bänderdehnung wird Schnack am Sonntag wieder dabei sein. Da wollte auch die Mannschaftsführerin nicht nachstehen. Seit Mitte der Woche ist Kim Birke wieder voll im Mannschaftstraining und kann sich Hoffnung auf Einsatzzeiten machen. Bei Angie Geschke will der Trainer beim Warmmachen entscheiden ob die Nationalspielerin spielt oder nicht. „Das wird sehr emotional. Auch ich werde mir wohl die ein oder andere Träne wegdrücken müssen, aber das müssen wir am Sonntag erst einmal ausblenden“, schließt der Trainer, der an die Vorsaison erinnerte. Auch da ging es im letzten Heimspiel der Saison gegen die HSG. Damals siegte der VfL mit 28:25.