VfL bietet Deutschem Meister lange Paroli

Foto: Thorsten Helmerichs
Foto: Thorsten Helmerichs

23:27 Niederlage im ersten Saisonheimspiel

 

Gleich im ersten Heimspiel der Saison hatte Handball-Bundesligist VfL Oldenburg niemand geringeren als den Deutschen Meister Thüringer HC zu Gast. Wie nicht anders erwartet bekamen die 723 Zuschauer erneut ein packendes Spiel zu sehen, bei dem sich beide Teams nichts schenkten. Erst fünf Minuten vor Schluss konnte sich der THC ein wenig absetzen und dank zweier sehr gut haltender Torhüterinnen Jana Krause sowie Dinah Eckerle und einer guten kämpferischen Einstellung konnten die Thüringerinnen mit einem 27:23 Sieg beide Punkte mit nach Hause nehmen. „Wir sind überglücklich, dass wir die Punkte mitnehmen können. Das Spiel heute war der erste richtige Gradmesser in dieser Saison. Die Punkte heute haben wir uns erkämpft. In der Bundesliga gibt es eine Spitzengruppe von sechs Teams die sich jederzeit gegenseitig die Punkte abnehmen können und zu diesen Teams gehören wir als auch der VfL“, freute sich Meistertrainer Herbert Müller nach dem Spiel.

 

Das Spiel begann mit einer wahren Flut von Siebenmetern. Gleich fünfmal zeigte das Schiedsrichtergespann in den ersten sechs Minuten auf den Punkt. So kam es, dass beim Stande von 4:3 für den THC gerademal drei Treffer aus dem Spiel herausgefallen waren. Insgesamt kam es im Spiel ganze fünfzehn Mal zum direkten Duell zwischen Torhüterin und Siebenmeterschützin. Das soll aber nicht heißen, dass es unfair auf dem Parkett zuging. Im Gegenteil. In einem spannenden aber nicht hochklassigen Spiel, mit vielen Fehlern hüben wie drüben, lief der VfL bis zur 25. Minute einem Rückstand hinterher. Aber mit mehr als drei Toren konnten die Gäste nicht davonziehen. Als der THC Ende der ersten Hälfte damit begann bei jedem Angriff die Torhüterin rauszunehmen konnte der VfL konsequent Abspielfehler des Meisters ausnutzen und aus einem 8:10 Rückstand innerhalb von vier Minuten eine 12:10 Führung zu machen. Allen voran Oldenburgs Beste an diesem Tag: Inger Smits. Ihre gesamte Körperhaltung strahlte an diesem Tag purer Entschlossenheit aus. So erzielte sie auch ihre sieben Tore an diesem Tag: Mit unwiderstehlichem Zug zum Tor. Zweimal Katrin Engel innerhalb einer Minute sorgte für den 12:12 Pausenstand.

 

Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die Erste. Gleich viermal zeigte das Schiedsrichtergespann in den ersten sieben Minuten auf den Punkt. Allein in der 37. Minute durfte Thüringens Szimonetta Planeta gleich zweimal zum Siebenmeter antreten und brachte ihr Team mit 16:15 in Führung. Zwei Tor durch Kim Birke, im Übrigen das einzige Tor einer Aussenspielerin an diesem Tag, und Kelly Dulfer konnten den VfL beim Stande von 17:16 noch einmal in Führung bringen. Aus zwei von Julia Renner entschärften Siebenmetern konnten die Gastgeberinnen allerdings keinen Nutzen ziehen und so kam es das der THC zwölf Minuten vor Schluss mit 20:19 in Führung gehen konnte und diese bis zum Ende auch nicht mehr hergab. Die letzten zehn Minuten des Spiels waren auch die besten von Ex-VfLerin Lydia Jakubisova, die zwischen der 49. und 52. Minute ihre drei Treffer an diesem Tag im VfL-Tor versenken konnte und so ihren Ex-Verein in der entscheidenden Phase auf Distanz hielt. Bis zur 53. Minute konnten die Grün-Weißen das Spiel noch offenhalten bevor Gäste davonzogen und das Spiel am Ende mit 27:23 für sich entscheiden konnten.

 

„Alles war heute möglich bei diesem sehr ausgeglichenen Spiel. Aber uns fehlt derzeit noch die Konstanz über längere Zeit auf hohem Niveau zu spielen. Ich war heute zufrieden mit der Abwehrleistung, aber in den Schlüsselszenen waren wir nicht konsequent genug und haben in den entscheidenden Szenen mehrmals den Ball verschenkt. Alle Spielerinnen haben heute gezeigt, dass sie großes Potenzial haben“, war Leszek Krowicki durchaus zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Um Erfurt zu schlagen, muss alles passen“.

„Alles was Leszek über seine Mannschaft gesagt hat, kann ich auch genauso für meine Mädels übernehmen. Wir dürfen z.B. in der entscheidenden Phase nicht zwei Siebenmeter vergeben“, ergänzt sein Thüringer Kollege.

 

Für den VfL geht es bereits am kommenden Samstag weiter. Da ist man um 19:30 Uhr zu Gast in Celle bei der heimischen SVG.

 

 

VfL Oldenburg

Renner, Kohorst – Schnack, Birke 1, Müller 2, Smits 7/1, Dulfer 2, Behrend, Geschke 7/4, Kaiser 1, Hartstock 2, Jongenelen 1, Mala

 

Gelbe Karte:               2

2 Minuten:                  2

Siebenmeter:              7/5

 

 

Thüringer HC

Krause, Eckerle – van de Wiel, Pintea 1, Schmelzer 5, Niederwieser 1, Aguilar Diaz 1, Engel 3/1, Houette 2, Jakubisova 3, Kiedrowski 2, Wohlbold, Planeta 9/4

 

Gelbe Karte:               3

2 Minuten:                  1

Siebenmeter:              8/5

 

 

Zuschauer:                  723