Handballkrimi in Bietigheim endet Unentschieden
Nichts für schwache Nerven war das Gastspiel der Bundesligahandballer des VfL Oldenburg bei der SG BBM Bietigheim. Nach einem 14:17 Pausenrückstand lag der VfL zweieinhalb Minuten vor Schluss mit 28:27 in Führung, musste am Ende aber dann doch noch einmal um den Punktgewinn zittern. Dank einer kämpferisch starken Leistung und einer gut aufgelegten Julia Renner im Tor überstanden die Gäste auch die letzten turbulenten Minuten und konnten beim 28:28 einen Punkt beim Tabellenvierten entführen. „Das war fantastisch wie unsere Mädels das geschafft haben. Heute wäre alles möglich gewesen gegen dieses Team mit seinen vielen ausländischen Stars und das mit den uns fehlenden Alternativen“, zeigte sich Leszek Krowicki stolz und sehr als zufrieden mit der Leistung seines Teams.
Den besseren Start ins Spiel erwischten die Gäste aus Oldenburg. Nach vier Minuten lag man durch die heute überragende linke Angriffsseite mit Angie Geschke (12 Tore) und Kim Birke (7) mit 2:0 in Führung. So ging es zunächst auch weiter. Erst in der zwanzigsten Minute konnten die Gastgeberinnen mit 10:9 erstmals in Führung gehen. Nun verloren die Grün-Weißen ein wenig den Faden und der Tabellenvierte aus Bietigheim konnte sich nach und nach ein wenig absetzen. Beim Stande von 17:13 in der 29. Minute hatten sich die Gastgeberinnen mit vier Toren den höchsten Vorsprung des Tages erspielt. Im Gegenzug stellte Kim Birke den 14:17 Pausenstand her.
Nach der Pause kamen die Gäste erneut besser aus der Kabine. Zunächst verkürzte Inger Smits nach 48 Sekunden auf 15:17, dann brachte Oldenburgs linke Angriffsseite mit je zwei Toren den VfL mit 19:18 erneut in Führung. Nun entwickelte sich wie schon zu Beginn der ersten Hälfte ein enges und spannendes Spiel in dem der VfL immer wieder mit einem bzw. zwei Toren in Führung gehen konnte. Zweieinhalb Minuten vor Ende des Spiels erzielte Caro Müller mit ihrem einzigen Tor des Tages zur 28:27 Führung das letzte VfL-Tor in diesem Spiel. Nur 24 Sekunden drauf konnte Bietigheims Susann Müller zum 28:28 ausgleichen. Die letzte Minute entwickelte sich, wie schon gegen Dortmund, zu einem wahren Handballkrimi. 58 Sekunden vor dem Schlusspfiff bekamen die Gastgeberinnen einen Siebenmeter zugesprochen. Nachdem zuvor Maura Visser zweimal erfolgreich für Bietigheim verwandeln konnte trat diesmal Paule Baudouin an den Punkt und hätte zur Matchwinnerin avancieren können. Aber da hatte VfL-Torhüterin Julia Renner einiges dagegen und krönte ihre hervorragende Leistung an diesem Tag damit, dass sie den Wurf von Baudouin parierte. Nun hatte der VfL noch einmal die Chance den Siegtreffer zu erzielen. Aber durch eine Zeitspielentscheidung der beiden Schiedsrichter kamen die Gastgeberinnen zwanzig Sekunden vor Schluss noch einmal in Ballbesitz, scheiterten aber an der guten VfL-Abwehr. „Wir hatten heute viele gute Aktionen in der Abwehr“, lobte Krowicki das Defensivspiel seiner Mannschaft in Bietigheim.
Auch Peter Görgen zeigte sich mehr als zufrieden mit der Leistung der Mannschaft um Mannschaftsführerin Angie Geschke. „Unglaublich was unser Team seit Monaten leistet!
Seit Mitte Oktober sind einige Spielerinnen verletzt und heute wird, trotz elend langer Anreise nach Bietigheim, ein Punkt beim selbst ernannten Meisterschaftskandidaten geholt.
Dazu Glückwunsch. Besser geht kaum.“ Weiter geht es bereits am kommenden Samstag um 18 Uhr. Wenn sich der Tabellenelfte HSG Bad Wildungen Vipers in der EWE-Arena vorstellt. Das Hinspiel hatten die Grün-Weißen Anfang des Jahres mit 28:31 in Bad Wildungen verloren.
SG BBM Bietigheim
Wester – Diniz, Wisser 4/2, Yttereng, Lauenroth 2, Mack, Wörtz 2, Smeets 2, Baudoin 2, Baun Eriksen, Larsen Poulsen, Hundahl 1, Müller 10, Malestein 1, Anastacio 4
Siebenmeter 3/2
Gelbe Karte 2 + 1
2 Minuten 2
VfL Oldenburg
Renner, Egestorp – Schnack, Meyer 3, Birke 7, Müller 1, Smits 2, Dulfer 2, Schirmer 1, Geschke 12/5, Hartstock
Siebenmeter 5/5
Gelbe Karte 3
2 Minuten 2