Kohorst steht wie eine lebendige Mauer
Das tat so richtig gut. Nach drei Niederlagen in Folge betrieben die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg im Heimspiel gegen die Neckarsulmer Sportunion ordentlich Frustbewältigung. Bereits zur Pause lag man deutlich mit 21:8 in Führung und ließ den Gegner auch in der zweiten Halbzeit nicht mehr rankommen, so dass am Ende ein nie gefährdeter 33:20 Sieg stand. „Ich bin mit der 1. Halbzeit sehr zufrieden, aber auch mit der 2. wo wir viel gewechselt haben und unseren Nachwuchsspielerinnen Spielzeit gegeben haben. Es gibt Spiele wo einfach alles klappt und beim Gegner nichts. So ein Spiel war das heute. Ich bin froh das wir die Möglichkeit gehabt haben unseren Stammkräften Pausen zu geben“, zeigte sich Leszek Krowicki überaus erleichtert über dieses Erfolgserlebnis und war mehr als zufrieden mit seinem Team. Ganz im Gegensatz zu seinem Kollegen Emir Hadzimuhamedovic. „In der ersten Halbzeit hat unser Spiel und unsere Mannschaft überhaupt nicht stattgefunden. Ohne die Leistung des Gegners schmälern zu wollen, wir haben es ihnen viel zu einfach gemacht Tore zu werfen. So wie heute habe ich meine Mannschaft noch nie gesehen. In der zweiten Halbzeit sahen wir besser aus, aber da hat der VfL auch seine Stammkräfte geschont“.
Angetrieben von einer glänzend aufgelegten Caro Müller legte der VfL los als ob er das Spiel bereits in den ersten Spielminuten entscheiden wolle. „Wir wollten von Anfang an Vollgas geben, aber den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen“, erzählte Kreisläuferin Steffi Kaiser nach dem Spiel. Es waren noch keine zehn Minuten gespielt da führten die Grün-Weißen bereits mit 7:1. Während Angie Geschke im Angriff zeigte, dass sie mehr als eine Alternative auf der Linksaußenposition ist machte Madita Kohorst hinten den Laden dicht. Zehn Paraden in eben so viel Spielminuten sprechen für sich. Am Ende hatte sie eine Rettungsquote von 66 %. Eine lebende Wand an der der Gegner kaum vorbei kam. Während der nächsten acht Minuten konnten die Gäste den Abstand bei 7 bzw. 8 Toren halten, aber dann stellten Kelly Dulfer, Angie Geschke und Cara Hartstock innerhalb von einer Minute mit ihren Toren zum 15:5 die erste zweistellige Führung her. Bis zur Pause wurde diese dann noch auf 21:8 ausgebaut.
Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Gäste, die bis zur 34. Minute den Rückstand auf 10:22 verkürzen konnten. Noch in der gleichen Minute erzielte Jenny Behrend den ersten Treffer der Gastgeberinnen in Hälfte Zwei. Hatte Leszek Krowicki zum Ende der ersten dreißig Minuten Griet Prante Spielzeit gegeben begann der VfL nach der Pause mit Inger Smits auf der linken Außenposition, so dass Angie Geschke wieder in den Rückraum zurückkehren konnte.
Zehn Minuten vor Spielende kam dann auch noch Robyn Rußler zu ihrem Bundesligadebüt. Ein Tor blieb ihr leider diesmal noch verwehrt. Damit standen in den letzten zehn Minuten gleich alle drei Drittligaspielerinnen gleichzeitig auf dem Parkett, nachdem Krowicki zuvor schon Prante und Lena Thomas eingewechselt hatte. Ihr Trainer zeigte sich äußerst zufrieden mit der Leistung seiner Nachwuchskräfte. „Schön, wenn sie sich dann auch noch selbst mit einem Tor belohnen“, so der VfL Trainer. Obwohl der VfL-Trainer einige seiner Stammkräfte schonte konnten die Gäste nur noch dafür sorgen nicht weiter in Rückstand zu geraten, so dass am Ende nach ausgeglichener zweiten Halbzeit ein 33:20 Sieg des VfL stand.
Mit dem Sieg rückt der VfL auf den fünften Platz vor. In einer Woche ist das Team zu Gast in Blomberg. Weiter geht es aber bereits am Sonntag. Da empfängt der VfL im Europapokal der schwedischen Vertreter IK Sävehof.
VfL Oldenburg
Renner, Kohorst – Schnack 1, Prante 1, Müller 5/3, Smits 4, Dulfer 4, Behrend 3, Geschke 5, Kaiser 3, Hartstock 2, Jongenelen 3, Thomas 2, Rußler
Gelbe Karte: 3
2 Minuten: 1
Siebenmeter: 3/3
Neckarsulmer Sportunion
Milenkovic, Herrmann – Kalmbach 1, Hoffmann 2, Breitinger 1, Gerber 2, Fischer, Kaufmann, Tissekker 3/1, Daniels 2, Ahlin 2, Ineichen 1, Vlahovic, Galinska 2, Vojtiskova 4
Gelbe Karte: 1
2 Minuten: 4
Siebenmeter: 3/1
Zuschauer: 526