Lange mussten sie auf den ersten Sieg in diesem Jahr warten, aber am 18. März war es endlich soweit. Nach mehr als drei sieglosen Monaten konnte das Drittligateam von VfL-Trainerin Alex Hansel seinen ersten Sieg in der Rückrunde einfahren. Besonders erfreulich daran war, dass dies in überaus überzeugender Art und Weise gegen den Tabellendritten HSG Jörl-DE Viöl gelang. Als Favorit angereist wurde die HSG mit einer deutlichen 21:29 Niederlage nach Hause geschickt. Dabei kämpfte die junge Hansel-Truppe den Gegner nicht nieder, sondern war ihm spielerisch überlegen. „Endlich konnten wir sechzig Minuten lang zeigen, dass wir nicht nur Handball spielen können, sondern auch schönen Handball“, freute sich die Trainerin. Selbst Bundesliga-Torhüterin Madita Kohorst zeigte sich beeindruckt von der Leistung ihrer Mitspielerinnen. „Ich weiß gar nicht warum die mich heute überhaupt gebraucht haben. Wenn die Mädels die ganze Saison so gespielt hätten würden sie heute oben mitspielen“, lobte die Torhüterinnen die Leistung der Mannschaft.
Eine Woche vor der besten Saisonleistung ihres Teams hatte Hansel beim Abstiegsgipfel in Travemünde das genaue Gegenteil erlebt. „Wir haben das Spiel aufgrund der vielen individuellen Fehler verloren“, zeigte sie sich sprachlos und maßlos enttäuscht nach der 21:29 Niederlage bei den Raubmöwen. „Die Mädels wollten ja nach dem Spiel in Travemünde eine Reaktion zeigen, aber mit so etwas habe ich nicht gerechnet. Egal wenn ich eigewechselt habe, alle haben ihre Sache sehr gut gemacht. Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mädels und mir ist mehr als nur ein Stein vom Herzen gefallen“, so eine sichtlich erschöpfte aber glückliche Alex Hansel eine Woche später nach dem Spiel gegen Jörl, wo ihr Team mehr als nur Wiedergutmachung leistete.
Überhaupt scheinen die Teams aus dem oberen Tabellenregionen den Grün-Weißen zu liegen. So hatte man zuvor den ersten Punkt des Jahres zuhause gegen SFN Vechta (21:21) geholt. Drei Minuten vor Schluss hatte man noch mit zwei Toren hinten gelegen. Unbedingter Kampfeswillen und Mareen Rump sorgten dafür, dass der VfL 100 Sekunden vor dem Schlusspfiff erneut zum Ausgleich kam. Es folgten anderthalb nervenaufreibende Minuten. Nachdem Oldenburgs Torhüterin Vechtas letzten Torwurf parieren konnte, nahm Alex Hansel 24 Sekunden vor Ende des Spiels noch einmal eine Auszeit. Die Anspannung war den Spielern beider Teams anzumerken. Keiner wollte den entscheidenden Fehler machen der zum vermeintlichen Siegtreffer des Gegners führen würde. Vechtas Abwehrsystem in den letzten Sekunden glich fast schon einer Manndeckung, was es den VfLerinnen nahezu unmöglich machte zu einem sicheren Abschluss zu kommen. „Uns fehlt die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss“, so Hansel nach dem Spiel. Auch gegen den damaligen Tabellenführer TV Oyten war zuhause mehr drin gewesen als die deutliche 23:30 Niederlage suggeriert. Wie schon im Hinspiel machte das Juniorteam des VfL Oldenburg Tabellenführer TV Oyten auch im Rückspiel das Leben ordentlich schwer. Erst kurz vor Spielende konnten die Gäste ihrer Favoritenrolle gerecht werden und entscheidend davonziehen. Nach einem 13:13 Pausenstand fiel das Endergebnis am Ende mit 23:30 etwas zu deutlich aus. „Wir haben in der entscheidenden Phase die Punkte verschenkt. Wir haben 45 Minuten gut mitgehalten, waren dann aber zu lieb“, zeigte sich die VfL-Trainerin zufrieden. Den bisher einzigen Auswärtspunkt der Saison holte man beim 22:22 gegen HSV Minden-Nord.