Das hatten sich die Handballdamen des VfL Oldenburg wahrlich einfacher vorgestellt. Gegen den Tabellenletzten aus Rödertal taten sich die Oldenburgerinnen lange Zeit schwer und konnten sich erst Mitte der zweiten Halbzeit entscheidend absetzen. Nach 16:13 zur Pause stand am Ende vor 1008 Zuschauern ein hart erarbeiteter 29:26 Sieg gegen hochmotivierte und tapfer kämpfende Rödertalbienen. „Rödertal hat sechzig Minuten lang gutes Handball gespielt. Nichtsdestotrotz haben wir zu viele Fehler gemacht. Allein dreimal haben wir beim Wurf im Kreis gestanden. Auch das Wurf- und Passspiel war nicht so wie wir uns das vorgestellt haben. Bis zum nächsten Wochenende muss auch unser Tempospiel besser werden. Mit den zwei Punkten bin ich zufrieden, aber nicht mit dem Spiel“, sieht Niels Bötel einigen Verbesserungsbedarf bis zum nächsten Spiel.
Es sollte bis zur 6. Minute dauern bevor die Grün-Weißen durch Jenny Behrend (3:2) erstmals in Führung gehen konnten. Zwar konnte Angie Geschke kurze Zeit später per Siebenmeter auf 4:2 erhöhen, aber wer glaubte der VfL würde jetzt davonziehen sah sich getäuscht. Mit einem Doppelschlag durch Stefanie Hummel konnte die Gäste nach zehn Minuten zum 5:5 ausgleichen. Es waren vor allem Jacqueline und Stefanie Hummel die in dieser Phase des Spiels die Abwehr des VfL immer wieder vor Probleme stellte. Gleichzeitig tat man sich im Angriff mit der offensiven Verteidigung der Gäste schwer, so dass einige Pässe beim Gegner landeten und dieser so zu leichten Toren kam. Erst in der 24. Minute konnte Angie Geschke (13:10) die erste Drei-Tore-Führung des VfL erzielen. Mit 16:13 ging es dann in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff sah es zunächst danach aus als ob die Gastgeberinnen den Gegner nun besser im Griff haben würden. Schnell hatte man den Vorsprung auf 20:14 ausgebaut. So leicht ließen sich die Rödertalbienen allerdings nicht abschütteln und nach halbgespielter 2. Halbzeit waren sie wieder auf 19:21 herangekommen. Aber nur dreieinhalb Minuten später hatte das Team von Niels Bötel den alten Vorsprung wiederhergestellt. Nun nahm Bötel immer wieder Madita Kohorst aus dem Tor um mit einer siebten Feldspielerin eine Überzahlsituation im Angriff zu schaffen. Mit wenig Erfolg. Im Gegenteil. Zu oft verlor man den Ball durch Fehlpässe, so dass sich die Rödertalbienen vier Minuten vor dem Ende wieder auf 25:27 herangekämpft hatten. Allein zweimal war dabei Torhüterin Nele Kurzke mit einem Wurf über das gesamte Spielfeld erfolgreich. Der VfL lies aber nichts mehr anbrennen. Zunächst tankte sich Simone Spur Petersen einmal mehr durch die Abwehr der Gegnerinnen, bevor Angie Geschke zwei Minuten vor dem Ende den 29:26 Endstand herstellte.
„Heute haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben bis zum Ende gekämpft und haben das Meiste gemacht was wir uns vorgenommen haben. Ich bin unheimlich stolz auf die Mädels“, sieht HCR-Trainer Maximilian Busch sein Team auf dem richtigen Weg.
Für den VfL geht es am kommenden Sonntag weiter mit einem Heimspiel gegen Blomberg.
VfL Oldenburg
Renner, Kohorst – Fragge, Birke 2, Wenzl 5, Spur Petersen 6, Martens, Behrend 4, Geschke 5/2, Hartstock 2, Roller 2, Staal 3, Winter
Gelbe Karte: 3
2 Minuten: 1
Siebenmeter: 3/2
HC Rödertal
Kurzke 2, Rammer – Mauksch, Nagy 3/3, Alesiunaite 4, Bösch 1/1, Ivanauskaite 4, Selmeci 1, Nepolsky, Jander, Kreibich, Szczecina, Rode 3, J. Hummel 3, S. Hummel 5
Gelbe Karte: 3 + 1
2 Minuten: 3
Siebenmeter: 5/4