Was im Jahre 1986 eher als regionales Handballturnier mit Teams von durchschnittlicher Leistungsstärke begann hat sich im Laufe der Jahre zu einem international hochklassigen Turnier entwickelt bei dem Spitzenteams aus ganz Europa regelmäßig zu Gast sind. In diesem Jahr feiert das Internationale Robert-Schumann Handballturnier um das Oldenburger Wunderhorn bereits seinen dreißigsten Geburtstag. Unbeabsichtigter Weise gaben dabei die Organisatoren des zu dieser Zeit größten deutschen Frauen-Handball-Turniers in Bad Urach dem Wunderhorn-Turnier Starthilfe. War der VfL Oldenburg seit dem Aufstieg in die Bundesliga 1980 mehrfach zu Gast in Bad Urach blieben die Einladungen aus als der VfL nicht mehr um die Spitze der Bundesliga mitspielte. Schon seit längerem hatte sich zu dieser Zeit bei Robert Schumann der Gedanke festgesetzt auch in Oldenburg ein großes, internationales Turnier zu etablieren. So kam es ihm nicht ganz ungelegen, dass man nicht mehr nach Bad Urbach eingeladen wurde. Anstatt nach Alternativen im In- und Ausland zu suchen, was auch nicht so einfach gewesen wäre da das Angebot zur damaligen Zeit recht überschaubar war, machte Schumann in der Saisonvorbereitung 1986/87 seinen Traum war und rief mit seinen Mitstreitern den Oldenburg-Cup ins Leben. Am Start waren sechs Teams aus Norddeutschland und je eins aus Dänemark (IF Helsingor) und der Niederlande (E&O Emmen). Einziger Bundesligist war der VfL, der dann auch das Finale deutlich mit 20:9 gegen den dänischen Vizemeister Helsingor für sich entscheiden konnte. Robert Schumann wäre aber nicht Robert Schumann gewesen wenn er sich mit dem spielerischen Niveau der Premierenveranstaltung zufrieden gegeben hätte. Schon damals schwebte ihm eine traditionsreiche Zukunft mit starken Teilnehmern vor. Mit dazu beitragen sollten die vielen osteuropäischen Mannschaften die im Laufe der Jahre das Niveau erheblich steigen sollten. So ging in den ersten zwanzig Jahren der Turniersieg sechzehnmal nach Osteuropa. So hat das Turnier ganz im Sinne von Robert Schumann mit dazu beigetragen, dass der unmenschliche „Eiserne Vorhang“ etwas durchlässiger wurde. Schon im zweiten Jahr konnte man mit dem polnischen Meister des Vorjahres Pogon Stettin die ersten osteuropäischen Gäste in Oldenburg begrüßen. Ganz im Sinne der Völkerverständigung wurden viele der Gäste dann auch in Privatquartieren untergebracht, so dass über die Jahre hinweg zahlreiche Freundschaften entstanden die bis heute anhalten. Erstmals wurde im Rahmen des Turniers auch eine Tagung für Trainer und Sportärzte durchgeführt.
Bereits im dritten Jahr seines Bestehens musste der Oldenburg-Cup keinen Vergleich mehr mit den etablierten Turnieren scheuen. Sieben der zwölf teilnehmenden Teams aus sechs Ländern spielten in ersten Ligen.
Seit dem Jahre 1990 darf sich das Turnier nun „Cup um das Oldenburger Wunderhorn“ nennen und dem Sieger wird ein Duplikat des Wunderhorns überreicht. Zum ersten und einzigen Mal mit drei Teams aus der DDR. Zuvor gab es schon einmal im Jahre 1982 ein Turnier um das Oldenburger Wunderhorn. Damals ein Turnier für Frauen-Nationalmannschaften welches aber nur einmalig veranstaltet wurde. Im Jahr darauf konnten die Organisatoren erstmals einen Mann beim Wunderhorn begrüßen der im neuen Jahrtausend den Handball in Oldenburg entscheidend prägen sollte. Trainer des siegreichen TuS Walle Bremen war niemand anderes als der heutige VfL-Trainer Leszek Krowicki. Drei Jahre später wird bei der Siegerehrung eine neue Tradition geboren: der Siegerschluck aus dem Wunderhorn.
Musste der VfL sich zwei Jahre lang damit abfinden hinter Nordrivale Buxtehuder SV platziert zu sein konnte man sich zu Beginn des neuen Jahrtausends im Jahre 2000 als Sechster einen Platz vor dem Rivalen platzieren. Umso süßer schmeckte dies da man dies im direkten Vergleich schaffte. Im Platzierungsspiel fertigte man Buxte mit 16:7 ab, wobei das heutige VfL-Ehrenmitglied Kathrin Scholl als damals 20jährige mit sieben Treffern maßgeblich am Erfolg beteiligt war. Als sich Montex Lublin im Jahre 2001 seinen dritten von vier Titeln sicherte konnte noch niemand ahnen, dass dies das Letzte sein sollte bei dem Robert Schumann federführend beteiligt sein sollte. Knapp 16 Monate nach der Siegerehrung stirbt Schumann am 29. November 2002. Aber sein Turnier lebt weiter. Seit 2003 unter dem Namen Robert-Schumann-Turnier und gespielt wird seit 2006 ausschließlich in der Robert-Schumann-Halle an der Rebenstrasse. In diesem Jahr sollte dann dem VfL auch nach 20 Jahren und sechs zweiten Plätzen endlich wieder der Sieg beim Wunderhorn gelingen.
2007 enthüllt der ehemalige Landtagspräsident und Oldenburger Oberbürgermeister Horst Milde am Halleneingang eine Gedenktafel für Robert Schumann. Mit AZS/AWF Wroclaw, Montex Lublin (2x) und Spartak Kiew konnte bereits viermal der Vorjahressieger im Folgejahr seinen Titel erfolgreich verteidigen. Aber nur der VfL schaffte bisher das Tripple mit drei Siegen in Folge (2009-2011). Mit dem Turniersieg 2013 erhöhten die Grün-Weißen ihre Erfolgsbilanz auf sechs Siege und sind somit unangefochtener Rekordhalter.
An die abwechslungsreiche Geschichte des Turniers erinnert an diesem Wochenende eine Ausstellung im Rahmen des Wunderhorn-Turniers.