Zweite beendet Saison als Vierter

Hätte man VfL-Trainerin Alex Hansel vor der Saison vorausgesagt, dass sie mit ihrem neu zusammengestellten Team am Ende Vierte werden würde, wäre sie wohl mehr als zufrieden gewesen. Aber jetzt nur wenige Stunden nach der 20:25 Niederlage beim neuen Vizemeister HSG Kropp-Tetenhusen ist sie nur noch froh, dass die Saison endlich vorbei ist. Die gefühlsmäßige Achterbahnfahrt der letzten zwölf Wochen hat bei der engagierten ehemaligen Bundesligaspielerin sichtlich Zeichen hinterlassen. Nach einer super Hinrunde, wie sie kaum jemand der jungen Truppe zugetraut hatte und einem furiosen Sieg gegen den späteren Meister Werder Bremen, lief seit der Heimniederlage gegen den TV Oyten nicht mehr viel zusammen bei den Grün-Weißen. „Ich hoffe, dass ich mit ein wenig Abstand eine Antwort finden werde was da passiert ist. So etwas ist mir in meiner Trainerkarriere noch nicht passiert. Nach einer super Hinrunde wurde es für uns immer schwieriger unser Leistungspotenzial abzurufen. Keiner unser Gegner hat uns so dominiert, dass man sagen könnte wir wären absolut chancenlos gewesen. Aber wir haben es einfach nicht mehr geschafft unseren Handball zu spielen. Ansonsten wäre die Saison ganz anders für uns gelaufen. Wir waren ja trotzdem bis zum Ende ganz oben mit dabei und hätten heute sogar noch Vizemeister werden können wie jetzt Kropp. Die waren die ganze Zeit Vierter und nun holen sie sich im letzten Spiel die Vizemeisterschaft. Die können jetzt zu Recht sagen: Am Ende kackt die Ente.“

 

Dabei hatte es für die Hansel-Truppe in Owschlag anfangs gar nicht mal so schlecht ausgesehen. Mit etwas Glück hätte es schon nach wenigen Minuten 3:0 für die Gäste stehen können, aber gleich die ersten drei Angriffe landeten an der Latte. In der Folge entwickelte sich ein enges, aber aufgrund guter Abwehrarbeit auf beiden Seiten, Tor armes Spiel. Beim Stande von 6:5 für den VfL kam es nach siebzehn gespielten Minuten zu einem Bruch im Spiel der Oldenburgerinnen. Viele unglückliche Aktionen im Spiel der jungen Truppe führten zu einem 7:13 Rückstand zur Pause. Wie üblich hatte Hansel Mitte der ersten Hälfte damit begonnen durch zu wechseln. Eigentlich kein Problem für die Truppe um Mannschaftsführerin Ilka Zwick. Schließlich ist der Leistungsunterschied zwischen der Startformation und denen die auf der Bank sitzen nicht so riesig, dass es zu einem großen Qualitätsverlust kommt wenn gewechselt wird. „Eigentlich habe ich genauso gewechselt wie immer. Wir sind eine Ausbildungsmannschaft und da soll jede ihre Spielzeit bekommen“, hinterfragt Hansel ihre Wechsel selbstkritisch.

 

Zu Beginn der zweiten Hälfte schien sich das Team wieder gefangen zu haben und konnte den Rückstand auf zwei Tore verkürzen. Aber nun zeigte sich, dass die Aufholjagd zu viel Kraft gekostet hatte und näher sollten die Gäste nicht mehr herankommen an den Gastgeber. „Einem Rückstand aufzuholen kostet nun mal mehr Kraft als eine Führung zu verteidigen. Kropp war heute definitiv besser als wir und es ist grundsätzlich kein so großes Drama hier zu verlieren. Ich bin nur sehr enttäuscht darüber wie wir gespielt und verloren haben. Wir haben uns mal wieder selbst ein Bein gestellt und dafür habe ich wenig Verständnis“, macht Hansel kein Hehl aus ihrer Enttäuschung.

 

In den nächsten Wochen geht es nun darum abzutrainieren und den Handball aus den Köpfen zu kriegen bevor es in die wohlverdiente Pause geht.  Im Juli beginnt dann die Vorbereitung auf die neue Saison, in der man dann wieder den begeisternden Handball der Hinrunde zeigen will.