Andree Ferneding – Aus der Tiefe des Raums in den Eversten Holz

Foto: Andree Ferneding
Foto: Andree Ferneding

Der Brunnenlauf im Eversten Holz gehört nun schon seit mehreren Jahren zu den populärsten Läufen in der Region. Fragt man die Teilnehmer was ihnen besonders an dieser Veranstaltung gefällt ist meist von der besonderen Atmosphäre bei diesem Lauf die Rede. Dies ist auch der Grund warum Laufrauschler Andree Ferneding in diesem Jahr erstmals hier über 10 km an den Start gehen wird. „Ich habe hier schon mehrfach zugesehen und war immer von der Atmosphäre begeistert. Vor allem wenn die Läufer aus dem dunklen Wald gelaufen kommen und jubelnd empfangen werden“, beschreibt der 58jährige seine Erfahrungen als Zuschauer.

 

 

 

Gerademal sechs Jahre ist es her, dass er beim VfL Straßenlauf über 25 km in der Oldenburger Laufszene erstmals auftauchte. Seitdem ist er in der Region, aber auch darüber hinaus, auf allen Langstreckendistanzen anzutreffen. „Wir haben 23 Jahre lang in Süddeutschland gelebt und als wir wieder zurück in diese Region kamen, habe ich einen Verein gesucht in den ich sportlich als auch altersmäßig hineinpasse. Den habe ich dann mit dem Team Laufrausch gefunden. Bis dato habe ich zwar ab und zu an Volksläufen teilgenommen, aber hier in Oldenburg ging es dann erst richtig los“. Aber nach knapp einem Jahr war dann erst einmal wieder Schluss. Pfeiffersches Drüsenfieber setzte ihn 2012 monatelang außer Gefecht. War er Anfang des Jahres beim 10er noch in 38:53 Minuten eine persönliche neue Bestzeit gelaufen, brauchte er ein Jahr später für dieselbe Strecke 43:01 Minuten. „War aber deutlich kaputter im Ziel“. Nach und nach kämpfte er sich wieder an seine alten Zeiten heran und unternahm 2015 einen erfolgreichen Ausflug in die Ultralaufszene. Nicht nur, dass er in diesem Jahr drittschnellster 100 km Läufer in Niedersachsen war, so gewann er auch den DUV-Cup in seiner Altersklasse. „Unter den Ultraläufern herrscht eine besondere, familiäre Atmosphäre. Das hat Spaß gemacht, aber leider haben meine Gelenke das nicht mitgemacht. Deshalb bin ich wieder auf die kürzeren Strecken gegangen“. Aber auch hier fand er schnell wieder in die Erfolgsspur zurück. So lief er erst vor weniger Wochen in Riga in 3:12:24 Stunden eine neue persönliche Marathon-Bestzeit. Zwei bis drei Marathons sollen es in Zukunft im Jahr sein. Außerdem pirscht er sich so langsam wieder an die vierzig Minutengrenze heran und hofft diese bald wieder zu unterbieten.

 

 

 

Aufgewachsen in Bösel gab es für ihn zunächst wenig sportliche Alternativen, so dass er ganz klassisch als Fußballer anfing. Nachdem er beim SV Bösel alle Jugendmannschaften durchlaufen hatte wechselte er als 19jähriger zum Bezirksligisten VfL Wardenburg, wo er vier Jahre lang im offensiven Mittelfeld dem Leder hinterherjagte. „Das war eine tolle Zeit mit tollen Leuten. Wir haben immer oben mitgespielt. Ich hätte höherklassig spielen können, aber dafür hat es in diesem Team einfach zu viel Spaß gemacht. Ein gutes Klima und schönes angenehmes Miteinander“, erinnert er sich gerne zurück. Auch in die Auswahlmannschaft der Polizei hat er es in dieser Zeit geschafft. Hier spielte er u.a. mit dem ehemaligen Nationalspieler und Werder-Profi Michael Schulz sowie Detlef Brötje vom VfB zusammen. Bei der Polizei kam er Ende der 70er auch erstmals mit dem Laufsport in Berührung. Hier nahm er über 3000 sowie 5000 m an Polizeimeisterschaften teil, wo er u.a. gegen 400 m Europameister Erwin Skamrahl antreten musste. Sein Trainer war damals der bekannte Petersfehner Trainer Wolfgang Rose. Nachdem er mit 28 Jahren die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte hielt er sich über zwanzig Jahre mit Joggen und Rennradfahren fit, bevor ihn dann 2011 wieder das Wettkampffieber packte und er das blaue Laufrausch-Trikot überzog.