Nach nur einer Spielzeit verlässt Torhüterin Annamaria Ferenczi am Ende der Saison wieder den VfL und geht zurück in ihre Heimat Ungarn. „Man spricht sehr gut über den VfL. Das war auch einer der Gründe warum ich nach Oldenburg gewechselt bin. Und ich kann versichern: Es läuft beim VfL noch besser, als vorher schon bekannt. Man kümmert sich. Es gibt als Spielerin nichts auszusetzen. Deshalb tut es mir schon ein wenig leid, dass ich Oldenburg verlasse,“ berichtet die Ungarin mit Tränen in den Augen. „Annamaria war ein wenig unglücklich über die ihrer Meinung nach zu wenigen Einsatzzeiten beim VfL. Sie hatte sich mehr versprochen. Julia Renner bringt als Torfrau Nr. 1 in dieser Saison eine Topleistung nach der anderen. Da ist es für die Torfrau Nr. 2 immer schwer Fuß zu fassen. Und nun hat Annamaria auch noch ein interessantes Angebot aus ihrer ungarischen Heimat erhalten welches sie wahrnehmen möchte. Für uns war damit klar, dass man Annamaria aus ihrer mündlichen Zusage den Vertrag zu verlängern entlassen sollte. Annamaria hat sich stets
professionell verhalten, so dass wir ihr keine Steine in den Weg legen wollten“, so Peter Görgen, der Ferenczi zwar gerne noch länger im VfL-Trikot gesehen hätte, aber ihren Entschluss durchaus nachvollziehen kann.
Die 24-jährige kam zu Beginn der Saison vom Ligakonkurrenten BVB Dortmund an die Hunte, wo sie gemeinsam mit Julia Renner das Torhüter-Duo bildete. Als Zehnjährige begann sie beim Ferencvárosi Torna Club in ihrer Heimatstadt Budapest mit dem Handballspielen. Hier durchlief sie alle Jugendmannschaften und wurde auch in die ungarische Juniorennationalmannschaft berufen. Im Jahre 2013 gewann sie im Nationaltrikot bei der U19 EM in Dänemark die Silbermedaille. Wenige Monate zuvor war ihr dies bereits mit ihrem Vereinsteam im ungarischen Pokal gelungen. Mit dem Gewinn der Meisterschaft verabschiedete sie sich 2015 von ihrem Heimatverein, mit dem sie auch vier Jahre lang in der Champions League sowie im Cup Winners Cup aktiv war, und debütierte im September 2015 beim Gastspiel des BVB in Celle in der Bundesliga. Gleich in ihrem ersten Jahr erreichte sie mit dem BVB das Finale im DHB-Pokal.
Auf der Suche nach einem Ersatz für die sympathische Ungarin ist der VfL in der dritten Liga beim SV Henstedt-Ulzburg fündig geworden. Mit der 18-jährigen Nele Reese kommt eine aktuelle Juniorinnen-Nationalspielerin nach Oldenburg, die bevor sie das VfL-Trikot überzieht noch großes vorhat. „Ich möchte gerne die Juniorinnen-EM in Ungarn in diesem Sommer spielen und erfolgreich gestalten“, erzählt Nelly, wie sie genannt wird. Die 1,86 m große Torhüterin begann im Alter von zehn Jahren bei der HSG Holstein Kiel/Kronshagen Handball zu spielen. Vier Jahre später wechselte sie zur HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen wo sie sowohl in der B- und A-Jugend Oberliga spielte. Über die Station SG Handball-Eidertal (B-Jugend) mit Zweitspielrecht TSV-Altenholz (Frauenoberliga) kam sie 2017 zur SV Henstedt-Ulzburg, wo sie bereits als 16-jährige in der 3. Liga debütierte. Noch im selben Jahr wurde sie erstmals in die U17-Nationalmannschaft berufen, für die sie fünfmal auflief. Ein Fußbruch in der WM-Vorbereitung verhinderte im Vorjahr ihre erste Teilnahme an einer internationalen Meisterschaft. Dies möchte sie in diesem Sommer nachholen.
Seit Januar ist sie Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr.
„Ich habe mich im Probetraining rundum wohlgefühlt. Die Mannschaft war super lieb zu mir und hat mir von Anfang an Wohlwollen entgegengebracht. Sowohl Torwart- als auch Mannschaftstraining haben mir wahnsinnig Spaß gemacht. Des Weiteren haben die Trainer mich überzeugt, dass der Schritt in die erste Bundesliga nicht zu früh ist, wie der Erfolg von jungen Spielerinnen in Oldenburg zeigt. Es war schon immer mein Traum Bundesliga zu spielen und niemals hätte ich gedacht, dass sich dieser Traum so früh verwirklicht. Alles in Allem war es eine Herz-Entscheidung, da mein Gefühl mir gesagt hat, dass das der richtige Schritt für mich ist. Sportlich ist es auf lange Sicht mein Ziel, mich in der Liga zu etablieren und mein Team zu unterstützen“, erzählt die Juniorinnen-Nationalspielerin, welche Gründe sie dazu bewogen haben zum VfL zu wechseln.