Dennis Osterfeld und der Oldenburg Marathon, das ist eine ganz besondere Geschichte. In diesem Jahr wird der 28jährige bereits zum sechsten Mal an der Startlinie stehen. Als Oldenburger eine Ehrensache für ihn. So ist er auch erst ein einziges Mal fremdgegangen und zwar in Frankfurt im Vorjahr als in Oldenburg kein Marathon angeboten wurde. „Es gibt sicherlich schnellere Marathonstrecken als in Oldenburg, aber ich mag es auch nicht sonderlich, wenn es zu voll ist auf der Strecke. Außerdem hat es ja auch was praktisch vor der eigenen Haustür zu laufen. In diesem Jahr ist die erste Streckenhälfte dann sogar noch fast identisch mit meiner eigenen Trainingsstrecke“, ist er schon voller Vorfreude auf den diesjährigen Lauf von Bad Zwischenahn nach Oldenburg. Dabei war es zwischen Osterfeld und dem Marathon alles andere als eine Liebe auf den ersten Blick. „An meinen ersten Marathon bin ich arrogant und überheblich rangegangen. Nach ca. 28 Kilometern wurde ich dann vom Mann mit dem Hammer ganz brutal bestraft“, erinnert er sich an das Jahr 2012 zurück, als er erstmals bei einem Marathon an der Startlinie stand. Auch sein Debüt als Läufer hatte er ein Jahr zuvor beim Oldenburg Marathon gefeiert. Damals noch über die 5 km. In 20:49 Minuten lieferte er dabei ein mehr als ordentliches Debüt ab.
„Schon nach meinem ersten Lauf war für mich klar, dass ich einmal an diesem Marathon teilnehmen wollte. Da ich zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich wusste was es bedeutet einen Marathon zu laufen habe ich ganz naiv eine einfache Rechnung aufgemacht: Ich bin die 5 km in knapp 21 Minuten gelaufen, dass mal Acht und dann noch die zwei Kilometer drauf, das müsste für eine Zeit unter drei Stunden reichen. Dachte ich mir und erzählte das auch überall großkotzig rum“, schüttelt er heute über seine damalige Naivität lachend den Kopf. Eine Runde lang ging damals sein Plan auch auf und nach rund anderthalb Stunden kam er zum ersten Mal wieder zurück auf den Theaterwall. Auf der zweiten Runde zahlte er dann aber mächtig Lehrgeld und brauchte am Ende fast doppelt so lang wie für die Erste. Nach 4:36 Stunden überquerte er vollkommen erschöpft die Ziellinie. Das sollte ihm eine Lehre sein und im vierten Anlauf schaffte er es in 2:58:30 endlich unter drei Stunden zu bleiben. Beim Sieg von Teamkollege Georg Diettrich im Jahre drauf konnte er sich sogar auf 2:51:53 steigern. Das soll es aber noch nicht gewesen sein. In diesem Jahr würde er sich gerne um fünf weitere Minuten verbessern. Ein letzter Härtetest beim Ofener Herbstlauf zeigte das er auf gutem Weg ist sein Ziel zu erreichen. In 36:41 Minuten verbesserte er seine Bestzeit über 10 km um fast anderthalb Minuten. Damit auch wirklich nichts schiefgeht verzichtet der Regionalligavolleyballer sogar am Vortag auf ein Meisterschaftsspiel seines OTB’s. Nur die Erfüllung eines Traums wird wohl noch etwas warten müssen: Nach seinem Vereinskollegen Georg Diettrich (LC Wechloy) als zweiter Oldenburger den Marathon zu gewinnen. Zu übermächtig erscheint Jens Nerkamp (PSV GW Kassel). „Selbst wenn Jens den Lauf nur als Trainingslauf macht spielt er in einer ganz anderen Liga“, sieht er seine Chancen auf einen Sieg verschwindend gering.