Keine drei Wochen mehr bis zum ersten Startschuss beim diesjährigen Oldenburg Marathon. Die heiße Phase für das Organisationsteam um den Vereinsvorsitzenden Dirk Spekker ist im vollen Gange. Noch viel ist zu tun. Kein Grund für Spekker in den nächsten Wochen die Laufschuhe im Schrank zu lassen. Im Gegenteil. „Laufen ist für mich auch eine Art zu entspannen und den Kopf frei zu bekommen“, erzählt der 65jährige warum er auch in dieser arbeitsintensiven Zeit weiterhin regelmäßig die Laufschuhe schnürt. Dabei belässt es der „Oldenburger des Jahres 2017“ nicht nur bei Trainingsläufen mit seiner Trainingsgruppe vom TuS Eversten, sondern startet auch am Mittwoch beim Herbstlauf in Ofen. Einer Veranstaltung die bei ihm seit seiner erstmaligen Teilnahme im Jahre 1996 einen festen Platz in der Jahresplanung hat. Damals vor zweiundzwanzig Jahren war es erst sein dritter Wettkampf überhaupt und er war mit dem Ziel an den Start des 10 km Laufs gegangen unter fünfzig Minuten zu bleiben. Was ihm auch gelang. Nach und nach konnte er seine Bestzeit über 10 km als auch auf der Halbmarathondistanz nach unten schrauben, so dass irgendwann auch die vierzig bzw. neunzig Minutengrenze in greifbarer Nähe war. „Beide Grenzen konnte ich mittlerweile unterbieten“, sagt er mit einem Augenzwinkern. „Meine Bestzeit über 10 lm liegt bei 39:78 und im Halbmarathon bei 1:29:92“.
Gerademal ein halbes Jahr vor seinem ersten Herbstlauf hatte er aus gesundheitlichen Gründen mit dem Laufen begonnen, nachdem er bis dahin nur einmal die Woche ein wenig Volleyball gespielt hatte. „Ich war zwar nicht übergewichtig, hatte aber schon ein höheres Gewicht. Tendenz steigend. Mein Arzt hatte erhöhten Blutdruck festgestellt und wollte diesen mit Betablockern behandelt. Als ich die Nebenwirkungen gesehen habe, dachte ich mir das müsste auch anders in Griff zu kriegen sein. So bin ich dann zum Laufen gekommen. Sozusagen vom Sofa auf die Laufstrecke“, erinnert er sich an seine Anfänge als Läufer zurück. Schon nach wenigen Monaten wagte er sich voller Übermut an seinen ersten Wettkampf heran und das gleich über die Halbmarathondistanz beim Wardenburg Marathon. „Bis dahin war ich nie länger als zwölf Kilometer gelaufen. Trotzdem war ich mir sicher den Halbmarathon zu schaffen.“ Er sollte auf schmerzhafte Art und Weise eines Besseren belehrt werden. „Auf der zweiten Streckenhälfte bin ich jämmerlich eingegangen“. Dadurch lies er sich aber nicht abschrecken und schon ein Jahr später, mittlerweile trainierte er beim Lauftreff des TuS Eversten, finishte er in Berlin seinen ersten Marathon. Neunundvierzig weitere sollten folgen. Zehn davon in Hamburg. Als die Idee aufkam auch in Oldenburg einen Marathon zu veranstalten musste man ihn dann auch nicht lange bitten im Organisationsteam mitzuarbeiten. „Wir gehen regelmäßig bei anderen Läufen an den Start, da ist es nur richtig selbst einen Lauf zu organisieren. Außerdem braucht eine Stadt wie Oldenburg einen eigenen Marathon“, ist Spekker auch nach zehn Jahren immer noch mit Leib und Seele im Orgateam mit dabei. Seit zwei Jahren als Vorsitzender des Marathonvereins. Sein Gewicht und seinen Blutdruck hat er mittlerweile im Griff, aber das auch Ausdauersport nicht vor allen Krankheiten schützt musste er im Vorjahr schmerzhaft erfahren als ihn ein Schlaganfall außer Gefecht setzte. Mein Sport hat mich zwar nicht vor dem Schlaganfall geschützt, aber durch meine Fitness bin ich schneller wieder auf die Beine gekommen als Nichtsportler und ich wäre heute noch nicht wieder da wo ich bin“, ist er sich sicher, dass ihn sein Sport bei der Genesung sehr geholfen hat.