Wenn am kommenden Sonntag der Startschuss zum diesjährigen Straßenlauf des VfL Oldenburg fällt wird auch Henning Frerichs wieder mit an der Startlinie stehen. Für den 34jährigen ist dies aber kein Lauf wieder jeder andere. Schließlich ist er jahrelang für den VfL an den Start gegangen und kennt den Lauf sowohl als Helfer als auch als Läufer.
Er war bereits 14 Jahre alt als er anfing zu laufen. Im Herbst 1997 nahm ihn sein Vater mit zum Ofener Herbstlauf wo er über 5 km seinen ersten Wettkampf absolvierte. Ein Lauf mit Folgen. Gleich bei seinem ersten Lauf wurde er vom Laufvirus infiziert. „Ich hatte vorher schon einiges ausprobiert wie z.B. Judo, Basketball und Badminton, aber nichts hat mir so gefallen wie das Laufen. Ich wusste gleich: Das ist mein Ding. Im Gegensatz zum Mannschaftssport kann man seine eigene Leistung immer direkt in Bezug setzen zu dem was man im Training gemacht hat“, war sich Frerichs schnell sicher den optimalen Sport für sich gefunden zu haben. Nun fehlte noch ein Verein wo er unter Anleitung trainieren konnte. Den fand er durch Klassenkameraden die ihn mit zum VfL nahmen. Hier lernte er von Jürgen Wegner und Bernhard Sager das Einmaleins der Leichtathletik. Lagen im Winter die Schwerpunkte auf den längeren Strecken, war er im Sommer vor allem auf den 400 m unterwegs und ging auch im Mehrkampf an den Start. Als er nach fünf Jahren den VfL verlies um in Aachen zu studieren lief er die 400 m in 53 Sekunden und die 5.000 m in 18 Minuten. Um die Möglichkeit zu haben in Aachen auf einer Tartanbahn zu trainieren wechselte er vom VfL zur dortigen Alemannia. Dort trainierte er bei Ingrid Dautzenberg, die ihren Sohn Jens Ende der Neunziger zu einem der besten deutschen 400 m Läufer gemacht hatte. Auch Frerichs konnte seine 400 m Zeit noch weiter nach unten drücken, entschied sich aber schnell sich mehr auf die 5.000 m zu konzentrieren. In den fünf Jahren bei der Alemannia verbesserte er seine Bestzeit gleich um zwei Minuten. „Die 400 m waren nicht so ganz mein Ding. Aber bei Ingrid habe ich viel gelernt. Vor allem was Trainingslehre betrifft. Davon profitiere ich auch heute noch als Trainer“, erinnert sich Frerichs gerne an seine Aachener Zeit zurück.
Hatte er zuvor noch fast täglich trainiert musste er nach seinem Studium berufsbedingt das Training kräftig runterfahren. Mittlerweile kommt er auf drei Trainingseinheiten in der Woche. Vor einigen Jahren kam er dann auf den Gedanken sein Wissen als Trainer an den leichtathletischen Nachwuchs weiterzugeben. So fing er vor etwas mehr als drei Jahren beim BTB an die U16-U18 Athleten zu trainieren. Seit letzten Sommer baut er beim BTB nun eine Trainingsgruppe mit Jugendlichen auf die gerne an Wettkämpfen teilnehmen wollen. „Mein Ziel ist es Jugendliche für die Langstrecke zu begeistern und ihnen zu zeigen wie man trainiert, so dass sie von meiner Erfahrung profitieren können. Ich habe schon immer viel über Training gelesen und mir Gedanken gemacht. Vieles habe ich selbst an mir ausprobiert was ich heute als Trainer nutze. Wichtig ist für mich dabei auch die allgemeine leichtathletische Grundausbildung sowie Koordination und Krafttraining, sowie das die Ruhezeiten nicht zu kurz kommen“, erzählt der engagierte Trainer, der am Sonntag über 10 km an den Start gehen wird und eine Zeit unter vierzig Minuten anpeilt.