Zum bereits siebten Mal findet am ersten Samstag im September auf dem Truppenübungsplatz Bümmerstede der Airborne Fit Run statt. Mit dabei ist auch Oldenburgs Marathonrekordhalterin Katharina Voigt vom VfL. Für Voigt ist es der zweite Start in der Bümmersteder Sandhölle. Bei ihrem ersten Start vor fünf Jahren war sie lange auf Siegkurs bevor ein zerrissenes Flatterband dafür sorgte das sie und ihre männlichen Mitläufer drei Kilometer in die Irre liefen, so dass sie sich am Ende mit Platz Zwei zufriedengeben musste. Den verpassten Sieg möchte sie gerne in diesem Jahr nachholen.
Überhaupt ist die 32jährige VfLerin gerne in unwegsamen Gelände unterwegs. Neben dem Airborne Fit Run stehen an Geländehindernisläufen auch der Fisherman’s Friend Strongman Run sowie der Braveheart Battle in ihrer läuferischen Vita. Dies ist wenig überraschend wenn man bedenkt wo ihre läuferischen Wurzeln liegen. Während die meisten Läufer ihre ersten Wettkampferfahrungen bei Volksläufen machten waren es bei der ehemaligen Dressurreiterin Crossläufe bei denen sie sich erstmals an eine Startlinie stellte. „Ich bin schon immer viel gelaufen, aber erst während meiner Polizeiausbildung hat ein Trainer mein Talent entdeckt und gefördert. Dabei haben mir Crossläufe von Anfang an riesigen Spaß gemacht und das ist bis heute so geblieben“, erinnert sich die mehrfache Landesmeisterin im Crosslauf an ihre Anfänge zurück. Wenige Monate nach ihrem Eintritt in den Polizeidienst nahm sie dann Anfang 2007 erstmals an einem Crosslauf teil.
Seitdem startet sie regelmäßig bei Polizeimeisterschaften auf Landes- sowie Bundesebene. Da in den Sommermonaten eher weniger Crossläufe angeboten werden nutzte sie die Zeit um bei Stadionveranstaltungen über 800 m an den Start zu gehen. Aber auch bei Volksläufen konnte man sie antreffen. Nach und nach erhöhte sie die Länge ihrer Laufstrecke, so dass sie zwangsläufig im Jahre 2011 in Berlin erstmals an der Startlinie eines Marathons stand und diesen auch nach 3:47 Stunden finishte. Vier weitere sollten folgen. „Berlin war eher ein Erlebnis zum Abgewöhnen, da ich mehrfach austreten musste“, erzählt sie. Möglich das ihr Rekordlauf von Hamburg vor zwei Jahren, als sie in 3:10:06 Stunden Oldenburger Rekord lief ihr letzter Marathon gewesen ist. Hüftprobleme zwangen sie dazu wieder auf die kürzeren Distanzen zurückzukehren. Nach dem Motto „Back to the roots“ sah man sie in dieser Saison hauptsächlich auf den Mittelstrecken zwischen 800 und 1500 m. Mit Erfolg. Über 800 sowie 1000 m führt sie derzeit die Landesbestenliste in der W30 an. „Ich habe auch ein wenig die Lust am langen Laufen verloren zumal das Mittelstreckentraining abwechslungsreicher und damit interessanter ist“, erzählt die aus Winsen/Luhe stammende Läuferin. So will sie sich in Zukunft auf die Distanzen zwischen 800 und 3000 m konzentrieren, aber auch an der Stadionrunde würde sie sich gerne einmal versuchen. „Obwohl ich weiß, dass das sehr hart werden wird“, grinst sie. Auf der Straße wird man sie demnächst wohl in erster Linie nur noch über 5 km antreffen.
Nach Bümmerstede kommt die VfLerin als frischgebackene Deutsche Polizeimeisterin. Am Mittwoch lief sie in Königsbrunn mit der niedersächsischen 3x 800 m Staffel in 6:57,23 Minuten zum Titel. Tags zuvor hatte sie bereits über 1500 m in 4:59,27 Minuten in persönlicher Bestzeit den siebten Platz belegt.