Ein echter Durchstarter ist Degenfechter Keanu Jenn vom Fechtclub zu Oldenburg. Gerademal zwei Jahre ist es her, dass er bei den A-Jugend-Landesmeisterschaften im Degenfechten sein erstes Turnier focht und sich auf Anhieb die Bronzemedaille sicherte. Seitdem machte er mehrfach durch vordere Platzierungen bei Turnieren auf sich aufmerksam. Nur ein Jahr nach seinem ersten Kampf holte er sich an gleicher Stelle seinen ersten Landesmeistertitel und qualifizierte sich damit gleichzeitig für die deutschen Meisterschaften, die ebenfalls in Osnabrück stattfanden. Hier reichte es für den Oldenburger zwar noch nicht für eine Platzierung im Vorderfeld, allerdings konnte er hier bereits wertvolle Erfahrungen sammeln. „Das war schon etwas anderes als bei einer Landesmeisterschaft zu fechten“, erzählt der 17jährige, der beim mehrfachen Paralympics-Sieger Wilfried Lipinski das Fechten gelernt hat. Vier Jahre ist es gerade her, dass der damals 13jährige erstmals zum Degen griff und seitdem nicht mehr von diesem eleganten Sport lassen kann. „Ich hatte Fechten im Fernsehen gesehen und wollte das unbedingt einmal ausprobieren. Beim ausprobieren ist es dann nicht geblieben. Fechten ist ein sehr dynamischer Sport, bei dem die taktische Disziplin sehr wichtig ist und man auf die unterschiedlichsten Gegner trifft. Dadurch kann jedes Gefecht komplett anders sein. Ich persönlich bin eigentlich eher ein sehr aktiver Fechter, während andere eher abwartend kämpfen. Auf solch einen Gegner bin ich bei den Landesmeisterschaften getroffen. Der war dann auch davon ausgegangen, dass ich wieder gewohnt aktiv kämpfen würde. Aber mein Trainer hatte mir als Taktik diesmal vorgegeben selber abzuwarten. Da geschah dann erstmal lange nicht viel. Ein Duell auf mentaler Ebene, das er dann verlor, weil er als erstes die Nerven verloren hat“, berichtet Jenn, der Anfangs noch einziger Turnierfechter beim FCO war und mittlerweile auch die Trainerlizenz erworben hat um Kindern als Co-Trainer seinen Sport näherzubringen.
In seinem ersten Jahr in der Juniorenklasse will er gerne seinen Titelgewinn aus dem Vorjahr auch gegen die ältere Konkurrenz wiederholen. Das er auch gegen ältere Konkurrenten mithalten kann bewies er unlängst bei den Landesmeisterschaften der Aktiven wo für ihn erst im Achtelfinale gegen den späteren Landesmeister Schluss war. Der erneute Gewinn der Landesmeisterschaft hätte zudem den Vorteil, dass er sich wie 2018 auch in diesem Jahr wieder direkt für die deutschen Meisterschaften qualifizieren würde. Aber auch so stehen die Chancen nicht schlecht da sich zusätzlich zum Meister auch die vier bestplatzierten Fechter in der Landesrangliste für die DM qualifizieren. Hier liegt er derzeit auf dem dritten Rang.