Den letzten Sommer wird Beachvolleyballerin Lea Sophie Kunst vom Oldenburger Turnerbund so schnell wohl nicht vergessen. Innerhalb von sechs Wochen folgte ein Höhepunkt dem anderen. Los ging es am 10. Juli im chinesischen Nanjing, wo Kunst mit ihrer Partnerin Anna-Lena Grüne (Hildesheim) an der U19 WM teilnahm und den 9. Platz belegte. Knapp zweieinhalb Wochen später ging es für das Duo nach Magdeburg wo es um den deutschen Meistertitel in der U18 ging. Hier ließen die beiden Niedersächsischen nichts anbrennen und marschierten souverän mit acht Siegen zum Titel. Einzig im Halbfinale gab man einen Satz ab. Groß Zeit zum Ausruhen blieb der Varelerin im Anschluss allerdings nicht. Bereits zehn Tage später ging es bei den U19-Meisterschaften in Kiel weiter. Diesmal mit Partnerin Svenja Müller (Düsseldorf). Auch diesmal reichte es mit nur einem Satzverlust zum Gewinn der deutschen Meisterschaft. So motiviert reiste das Duo ins tschechische Brno wo die U18-Europameisterschaft stattfand. Auch hier gab das an Nummer fünf gesetzte deutsche Duo auf dem Weg zum Titel nur einen einzigen Satz ab und holte sich so souverän wie überraschend den Europameistertitel. „Ich musste mich mehrmals kneifen, dass wir tatsächlich Europameister geworden sind“, verrät Lea Sophie: „Das war ein echter Hammer, den wir erst nach und nach realisiert haben.“
Dabei wollte die 17jährige zunächst eigentlich lieber Tennis spielen. Bereits als fünfjährige jagte sie dem Ball auf dem Tenniscourt hinterher. Da aber sowohl ihre Mutter als auch Schwester Kristin beim Vareler TB Volleyball spielten kam sie auch schon sehr früh in Kontakt mit dem Volleyball. Endgültig mit dem Volleyball-Virus angesteckt wurde sie aber in den Sommermonaten beim regelmäßigen Beachvolleyballspielen. „Das hat mir richtig Spaß gemacht und mich endgültig zum Volleyball gebracht“, erinnert sich Lea Sophie Kunst. Als 13jährige wechselte sie dann aufgrund der besseren Trainingsmöglichkeiten zum OTB, wo sie bereits als Jugendliche im Frauen-Regionalliga-Team spielte. Ihre Zukunft sieht sie allerdings nicht in der Halle, sondern am Strand. Bereits als 11jährige spielte sie in Nortmoor ihr erstes Beachvolleyball-Turnier. „Beachvolleyball ist einfach schöner. Man braucht nicht so viele Spieler, um loszulegen. Man ist draußen an der frischen Luft – und die Stimmung ist immer gut“, schwärmt die 17jährige, die mittlerweile im Olympia-Stützpunkt Berlin lebt, trainiert und zur Schule geht. In 2019 möchte Kunst möglichst erfolgreich an der U-21-WM in Thailand sowie der U-20-EM in Schweden teilnehmen und den Titel bei der U-19-DM verteidigen. Ihr Fernziel ist eine Teilnahme an Olympischen Spielen.