Olaf Zawacki-Richter – Wenn Laufen zum Ritual wird

Foto: Wolfgang Jung
Foto: Wolfgang Jung

 

Der Everstener Brunnenlauf, ein Lauf für die ganze Familie. So sieht das auch Professor Dr. Olaf Zawacki-Richter, dem Direktor des Centers für lebenslanges Lernen der Universität Oldenburg, der geplant hatte seine 14jährige Tochter Paula bei ihrem ersten 10 km Lauf zu begleiten. Daraus wird nun leider nichts da sich seine Tochter beim Tennisspielen verletzt hat. Kein Grund für den 47jährigen nun ganz auf den Brunnenlauf zu verzichten. Nun begleitet er halt einen anderen Debütanten über die 10 Kilometer, seinen Onkel Wolfgang Jung. Der 70jährige ist eigentlich eher auf den Sprintstrecken unterwegs und ist unlängst Landesmeister in seiner Altersklasse über 100 und 200 m geworden. „Den gemeinsamen 10 km-Lauf mit meiner Tochter hole ich dann beim Oldenburg Marathon nach. Ich freue mich auf jeden Fall auf die schöne Strecke durch den Eversten Holz und die super Stimmung am Rande“, erzählt Zawacki-Richter, der in der Vergangenheit bereits zweimal für das Team UNIted am Firmenlauf teilgenommen hat. Einem Team das sich aus Professoren, wissenschaftlichen sowie Mitarbeitern aus Technik und Verwaltung der Carl von Ossietzky Universität zusammensetzt. Aber auch an anderen Laufveranstaltungen bis hin zum Halbmarathon hat der gebürtige Oldenburger in den vergangenen Jahren bereits teilgenommen. „Länger als Halbmarathon muss es aber nicht sein. Selbst hierfür war der zeitliche Aufwand schon recht hoch. Schließlich muss das Training ja neben Familie und Beruf absolviert werden. Außerdem spiele ich noch 2-3x die Woche Tennis, da bleibt meist nur am Wochenende Zeit um mit meiner Lebensgefährtin einen Lauf durch die Oldenburger Innenstadt zu machen. Der ist aber ein festes Ritual“, so der sportliche Endvierziger, den der Wimbledon-Sieg von Boris Becker Mitte der 80er-Jahre zum Tennis gebracht hatte. „Wir haben damals jeden Tag wie die Verrückten Tennis gespielt“, erinnert er sich zurück an die Zeit als er in Emden im Tennisverein aktiv war. Mit Beginn des Studiums war dann aber erst einmal Schluss mit dem Sport und auch danach lag der Fokus erst einmal auf Familie und Beruf. Erst als mit Ende Dreißig die körperliche Fitness nach und nach immer mehr nachließ schnürte er wieder seine Sportschuhe und begann zu Laufen. „Das schöne am Laufen ist, man kann es immer und überall machen. Man braucht nur ein paar Laufschuhe. Ich bin beruflich viel unterwegs und irgendwann gehörten dann auch die Laufschuhe zum festen Bestandteil meines Gepäcks. So habe ich mir alle Städte in denen ich beruflich oder privat war im wahrsten Sinne des Wortes erlaufen“. Vor zwei Jahren kam dann auch die gelbe Filzkugel wieder mit ins Spiel. Beim OTV jagt er nun mehrmals die Woche dem Ball hinterher und nimmt am vereinsinternen Team Cup teil. „Auf Tennis spielen habe ich richtig Lust. Da muss ich mich nicht aufraffen wie manchmal beim Laufen. Das ist für mich kein Sport, sondern ein Spiel. Beim Laufen ist das dann aber richtig toll, wenn ich es geschafft habe mich aufzuraffen“, schwärmt der 47jährige, der es liebt morgens die fünfzwanzig Minuten zur Arbeit zu Fuß zurückzulegen. „Die Zeit nutze ich dann auch schonmal erste Telefonate zu führen“.