Auch Ruderin Patricia Schwarzhuber kennt sich durchaus mit Kampfsport aus. Hat sie doch in ihrer Jugend knapp acht Jahre lang Kung Fu trainiert. „Ich habe als Kind alles Mögliche ausprobiert. Anfangs habe ich sogar parallel Kung Fu und Rudern trainiert. Hätte ich nicht angefangen zu rudern wäre ich wohl beim Kampfsport geblieben“, erzählt die 18jährige, die auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurückblicken kann. In ihrem Lieblingsboot, dem Vierer ohne Steuermann, holte sie zunächst im Juni bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Köln mit ihren Partnerinnen Stina Röbbecke (Celle/Lüneburg), Elisa Patzelt (Celle/Lüneburg) und Judith Engelbart (Aurich) zum bereits vierten Mal in Folge den Deutschen Meistertitel. In einem vom Start weg dominanten Rennen hielt das Quartett die Konkurrenz in Schach und sicherte sich so neben dem Titel auch noch die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft im tschechischen Racice. Hier musste sich das Quartett zunächst im Halbfinale mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben und im B-Finale an den Start gehen. Dieses konnte man dann souverän für sich entscheiden. Damit sicherten sie sich den 7. Platz bei der WM.
Dabei ist Schwarzhuber eigentlich eine Spätstarterin in ihren Sport. Sie war bereits dreizehn Jahre alt als sie erstmals in die Riemen griff und dies auch eher aus Zufall. „Eine Freundin und ich wollten eigentlich einen Schwimmkurs belegen. Da aber alle schon belegt waren, mussten wir uns was anderes einfallen lassen. Meine Freundin meinte lass uns doch beim Wassersport bleiben und so sind wir beim Rudern gelandet“, grinst sie. Schnell stellten sich erste Erfolge ein, was Lust auf mehr machte. Ihr erstes Jahr in der U23 sieht sie als Übergangsjahr, da sie dank eines Sportstipendiums ab September in Seattle (USA) studieren wird. „Ich wurde hierfür bei der WM gescoutet und habe Angebote von zwanzig Unis bekommen. In Seattle will ich meinen Bachelor machen und für das Uni Team starten. Mein Ziel wird es aber auch sein wieder an einer WM teilzunehmen. In diesem Jahr würde ich mich schon über eine DM-Teilnahme freuen“, erzählt die Abiturientin über ihre Pläne für dieses Jahr.