Wenn am kommenden Sonntag der Startschuss zum 9. Wardenburger Sommerlauf fällt ist ein Mann mit dabei der die Oldenburger Laufszene mitgeprägt hat wie nur wenige andere. Sei es als Lauforganisator, Trainer aber auch als Läufer. Dabei gehört er eher zu den ruhigeren Vertretern, die nicht um jeden Preis das Licht der Öffentlichkeit suchen. Die Rede ist von Rolf Stamereilers vom TuS Eversten, dem Verein dem er seit frühster Kindheit treu geblieben ist. Hier erhielt er auch seine sportliche Grundausbildung. Zunächst bis zum 12 Lebensjahr in der Leichtathletikabteilung und dann wie so viele als Fußballer. Einhergehend mit einem Jobwechsel begann dann vor rund 25 Jahren seine Karriere als Läufer.
„Im neuen Job hatte ich auf einmal mehr Zeit zum Trainieren und so haben zwei Kumpels und ich uns entschlossen im Jahr drauf am Hamburg Marathon teilzunehmen. Ein Jahr haben wir uns dann intensiv darauf vorbereitet.“ Mit Erfolg. Gleich seinen ersten von mittlerweile rund fünfzig Marathons finishte er in 3:27 Stunden. „Dabei haben wir uns gar nicht mal an irgendwelche ausgeklügelte Trainingspläne gehalten, sondern im Training gab es immer nur ein Tempo: Vollgas. Da entwickelte sich so manches Training schonmal zu einem internen Wettkampf“, erinnert er sich zurück. Was als gemeinsames Training dreier Freunde begann entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Lauftreff, der im Vorjahr sein zwanzigstes Jubiläum feiern konnte. Mit rund vierzig Leuten reiste man vor zehn Jahren gemeinsam zum New York Marathon. Ein absolutes Highlight im Läuferleben des Rolf Stamereilers. Sein Lieblingslauf ist und bleibt allerdings der Hamburg Marathon. Da verwundert es wenig, dass auch seine Marathonbestzeit von 2:50:42 Stunden auf den Straßen Hamburgs erlaufen wurde. „Bis kurz vor dem Ziel war ich noch auf Kurs unter 2:50 Stunden, aber die Steigung am Ende des Laufs hat das dann zunichte gemacht“, hätte er schon gerne eine 2:49 vorne stehen gehabt. Aber nichtsdestotrotz lässt sich seine Marathonbestzeit aus dem Jahre 1999 durchaus sehen. Überhaupt war die zweite Hälfte der 90er Jahre seine läuferisch stärkste Zeit. Bereits ein Jahr zuvor hatte er in Ofen bzw. Leer seine Bestzeiten über 10 km (34:49) und Halbmarathon (1:18:40) aufgestellt.
Auch heute noch kratzt er beim Halbmarathon, seiner Lieblingsdistanz, regelmäßig an der anderthalb Stundengrenze. Viel langsamer soll es auch in Wardenburg nicht werden. „Der Sommerlauf ist dieses Jahr ein Trainingslauf mit einer geplanten Zielzeit von 1 Stunde 35 Minuten. Ich trainiere derzeit für den Brückenlauf (21,1 km) in Stralsund. Eventuell laufe ich noch in Frankfurt den Marathon wo ich vor 20 Jahren zum ersten Mal unter 3 Stunden gelaufen bin. Der Sommerlauf ist immer super organisiert und hat eine schöne Landschaftsstrecke“, erzählt er warum er am Sonntag in Wardenburg an den Start gehen wird. Mittlerweile gibt er seine Erfahrungen aber auch als ausgebildeter Trainer weiter. „Der Rolf ist für uns ein Vorbild an Trainingseifer und Zuverlässigkeit, auch kann man viel von ihm lernen“, lobt Läufer Matthias Bohlen seinen Trainer. Aber damit nicht genug. Seit 17 Jahren ist er einer der Hauptorganisatoren des Everstener Brunnenlauf und ist zudem seit 2008 für die Streckenvermessung sowie die Absperrung beim Oldenburg Marathon verantwortlich. Man sollte meinen damit wäre der 55jährige voll und ganz ausgelastet. Denkste. Seit einigen Jahren hat er das Rennradfahren für sich entdeckt und nimmt regelmäßig an den Cyclassics in Hamburg teil.