Eigentlich ist ja die Tartanbahn das Metier von Jürgen Jeske, aber wenn Anfang Januar der Startschuss zur 13 km langen Sandkruger Schleife fällt darf der 56jährige Seniorenwart des NLV Kreises Stadt Oldenburg nicht fehlen. Bereits seit der ersten Ausführung im Jahre 1997 ist der VfLer mit am Start. Immer über die 13 km. Egal wie das Wetter oder die persönliche Form war Jürgen Jeske war mit dabei. Lediglich sechsmal konnte er dabei nicht die magische 60 Minutengrenze unterbieten. Seine Bestzeit stammt aus dem Jahre 1999, als er nach 54:19 Minuten die Ziellinie überquerte. „Dieser Lauf ist etwas ganz Besonderes. Mir gefällt die Mischung aus Cross- und Straßenlauf. An Witterungsbedingungen habe ich hier schon alles erlebt. Da ist es jedes Jahr spannend zu sehen wie das Wetter diesmal wird. Besonders gut erinnere ich mich an das Jahr 2010. Samstags beim Abholen der Startunterlagen waren die Streckenverhältnisse noch gut und am nächsten Morgen habe ich aus dem Fenster geschaut und es hatte stark geschneit. Aber der Veranstalter hat das Jahr für Jahr immer gut durchgezogen und sehr flexibel reagiert, wenn es nötig war wie 2011 oder im Vorjahr als der Streckenverlauf kurzfristig verändert werden musste. Man merkt, dass der ganze Ort hinter dem Lauf steht“, schwärmt er.
Zur Leichtathletik ist er als 12jähriger gekommen, als der damalige DSC-Trainer Peter Maurer bei ihm in der Schule eine Talentsichtung durchführte. Sprint und Weitsprung waren seine Disziplinen. Fünf Jahre lang blieb er dem DSC treu und konnte mehrere Bezirksmeistertitel mit der Sprintstaffel erringen. Mit dem Beginn der Berufsausbildung war dann erst einmal Schluss mit der Leichtathletik. Erst als er 1980 zur Bundeswehr kam fing er wieder mit dem Training an. „Der jährliche Soldatensportwettkampf war Pflicht für uns, so, dass ich wieder mit dem Leichtathletiktraining begonnen habe. Aber erst als ich 1986 nach Meßstetten, mitten auf der Schwäbischen Alb, versetzt wurde habe ich wieder mit Wettkämpfen begonnen. Allerdings nicht auf der Bahn, sondern bei 5 km Volksläufen“, erinnert er sich. Als er 1996 wieder zurück nach Oldenburg kam folgte er seinem Bundeswehr-Kumpel Horst Frense zum VfL Oldenburg. Für den er bis heute aktiv ist. In den folgenden Jahren verlängerte er nach und nach seine Wettkampfdistanzen bis hin zum Marathon. 1998 feierte er dann in Hamburg sein Debüt auf dem „langen Kanten“. Aufgrund eines DAMM-Wettkampfes mit seinem Verein kehrte er aber wieder zurück auf die Tartanbahn. Schnell merkte er, dass er auf der Bahn besser aufgehoben war als auf der Straße und schon im Jahre 2000 ging er bei seiner ersten Senioren Landesmeisterschaft an den Start. So findet man ihn heute auf allen Bahndistanzen zwischen 100 und 5000 m. Ab und an ein Volkslauf und dann seine zwei „Pflichtveranstaltungen“ im Jahr: die „Schleife“ und der Emder Stundenlauf. Aber auch bei den Landesmeisterschaften im Fünfkampf ist er ein regelmäßiger Gast.
Seit einem Jahr bekleidet er nun das Amt des Seniorenwarts. „Dieses Amt ist sicherlich noch ausbaufähig und ich möchte es in Zukunft noch ein bisschen mehr mit Leben füllen. Als Fernziel wünsche ich mir irgendwann ein Seniorensportfest in Oldenburg. Ansonsten sehe ich mich als Ansprechpartner für alle Seniorensportler in der Stadt“, hofft er die Seniorenleichtathletik noch ein wenig nach vorne zu bringen in Oldenburg.