Selina Hankel – Oldenburgs neue Sprinthoffnung
Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Ruth Spelmeyer ist eine Sprinterin zur schnellsten Frau Oldenburgs avanciert die gerademal 14 Jahre alt ist. Die Rede ist von Selina Hankel vom BTB Oldenburg. Mit einer Bestzeit von 13,12 Sekunden in die Saison gestartet hat sie sich mittlerweile auf 12,86 Sekunden gesteigert und damit die Qualifikation für die deutschen U16-Meisterschaften nur um 6/100 verpasst. Kein Grund für die sympathische und immer fröhliche Sportlerin den Kopf in den Sand zu stecken. Dann soll es halt die Qualifikation für die U18 Meisterschaft im nächsten Jahr sein. Hierfür müsste sie sich bis zum nächsten Sommer noch einmal um 36/100 verbessern. Bedenkt man, dass sie im Vorjahr noch mit einer Zeit von 13,56 Sekunden in die Saison gestartet ist scheint dies gar nicht mal so unwahrscheinlich. „Neben ihren guten Sprint- und Hürdenzeiten zeigte sie uns dieses Jahr wie vielseitig sie auch im Mehrkampf ist. Durch ihren Ehrgeiz und Trainingsfleiß traue ich ihr definitiv die Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften zu“, sieht Trainerin Jessica Penaat ihren Schützling noch längst nicht am Ende ihrer Entwicklung, die vor fünf Jahren begonnen hat. Damals war sie gerade mit ihrer Familie aus Braunschweig nach Oldenburg gezogen und auf der Suche nach einem neuen Hobby. Eine Freundin nahm sie damals mit zum BTB und schnell war klar das aus der Hip-Hop-Tänzerin eine Leichtathletin werden würde.
„Mich hat sofort diese Vielseitigkeit begeistert. Das fand ich echt cool. Bei Wettkämpfen hat man da auch immer die Möglichkeit seine Freunde anzufeuern die in anderen Disziplinen unterwegs sind. Es gibt immer viel zu sehen. Anders als bei Mannschaftssportarten bist du bei der Leichtathletik immer selbst verantwortlich für deinen Erfolg oder Misserfolg. Hast du einen schlechten Tag kann kein anderer für dich in die Bresche springen. Was du in den Sport investierst bekommst du wieder heraus“, erzählt sie was sie so an ihren Sport mag. „Trotz der vielen harten Trainingseinheiten haben wir mit unserer Trainerin Jessica und den Teamkollegen sehr viel Spaß. Was ja auch sehr wichtig ist, wenn man viermal die Woche trainiert und auf einiges verzichten muss“. Schon kurz nachdem sie mit der Leichtathletik begonnen hatte kristallisierte sich heraus, dass ihre Stärken im Kursprint sowie über die kurze Hürdendistanz liegen. „Ich kann beides ganz gut, aber die größeren Chancen sehe ich für mich über 100 m“, favorisiert sie die Distanz auf der auch ihr sportliches Vorbild Gina Lückenkemper unterwegs ist. „Gina finde ich richtig toll. Ich verfolge sie sogar auf Instagram“, schwärmt sie von der derzeit schnellsten Frau Deutschlands. Da hätte sich die ehrgeizige Sportlerin wahrlich ein schlechteres Vorbild aussuchen können. Ein besonderes Erlebnis war für sie aber auch die Teilnahme am Siebenkampf. „Solch ein Teamgeist habe ich noch nie erlebt. Selbst unter Konkurrenten hilft man sich gegenseitig. Das war eine super Atmosphäre“.
