Tammo König freut sich auf seine 11. Schleife

Wenn Triathlet Tammo König am Sonntag in seine elfte Sandkruger Schleife geht gehört er einmal mehr zum engeren Favoritenkreis. Bereits dreimal konnte er die Schleife in den letzten fünf Jahren für sich entscheiden.

 

Unvergessen das Jahr 2012 als er Hand in Hand mit Trainingspartner Georg Diettrich die Ziellinie überquerte und seinen dritten Sieg in Folge einfahren konnte. „Eine sehr schöne Aktion gemeinsam mit Georg“, erinnert er sich gerne zurück, ebenso wie an seinen ersten Sieg zwei Jahre zuvor. „Das war ein schönes Rennen bei 10-15 Zentimeter Neuschnee und ich vorneweg. Ich musste mir erst einen Weg durch den Schnee bahnen. Das war richtig spektakulär“.

 

Seine ersten Laufversuche machte der kleine Tammo bereits in den Achtzigern als er seine Eltern zum Laufen begleitete. Zunächst ging er aber erst einmal andere sportliche Wege, bevor er sich intensiver mit dem Laufsport und später dem Triathlon beschäftigte. So spielte er u.a. bis zum 14. Lebensjahr in Petersfehn Handball. „Da habe ich gemerkt, dass ich eher ein Individualsportler bin. Wenn die anderen bei einem Rückstand schon aufgegeben hatten, habe ich immer noch alles versucht und mich dann darüber geärgert, weil die anderen es nicht gemacht haben. Laufen und Triathlon ist ein ehrlicher Sport. Man kann sich nicht bescheißen. Man bekommt das raus was man eingezahlt hat“, ist er sich mit seinem Trainingspartner Georg Diettrich einig.

 

Gemeinsam mit der späteren olympischen Silbermedaillengewinnerin Amelie Lux hat er in seiner Jugend Surfen und Segeln gelernt. Anders als Lux, die ihre sportliche Karriere auf dem Wasser fortsetzte, wechselte er ins Wasser. Er wurde Schwimmer. „Ich gehörte allerdings nie zu den schnellsten. Anders als beim Laufen. Im Trainingslager der Schwimmer habe ich dann gemerkt, dass mir das Laufen mehr liegt“. Als 13jähriger nahm er im Jahre 1990 dann erstmals am Oldenburger Citylauf teil. „Seitdem habe ich versucht jedes Jahr dabei zu sein. Als ich drei Jahre später dann dort die 5 km in 17:10 gelaufen bin sagte mir ein Leichtathletiktrainer, dass ich mit dieser Zeit auch bei Meisterschaften in meiner Altersklasse ganz weit vorne mit dabei sein würde. So bin ich dann zum TuS Ofen gekommen, wo ich mich auch im Mehrkampf probiert habe. Im Winter habe wir dort immer viel Basketball gespielt“. Noch heute gehört der Ofener Herbstlauf, wo er 1993 erstmals am Start war, zu seinen Lieblingsläufen.

 

Mit 19 Jahren fand er dann zum Triathlon, dem er bis heute treu geblieben ist. In den Jahren 2009 und 2010 feierte er hier seine größten Erfolge. Zunächst als deutscher Amateurmeister 2009 und im Jahr drauf als 27. bei der Ironman EM (4. M30) in Frankfurt, wo er sich für die WM auf Hawaii qualifizieren konnte und sich den Traum eines jeden Ironmans erfüllte in Kona (Big Island) an den Start zu gehen. Seit 2003 läuft er nun konstant jedes Jahr 32er Zeiten über 10 km. „Nur 2009 ist mir mal ein Ausrutscher unterlaufen. Da bin ich einmal eine 31er Zeit gelaufen“, erzählt er schmunzelnd.

 

Bei der sportlichen Vita ist es kaum verwunderlich, dass er nach dem Abitur mit einem Sportstudium begann. „Nach dem Vordiplom im Sportmanagement habe ich mich dann aber entschieden mit BWL weiterzumachen, weil das doch eher meinen beruflichen Vorstellungen entsprach“, erzählt der 38jährige zweifache Familienvater, der seit August für Derby-Cycle (Fahrradhersteller) in Cloppenburg tätig ist und nun auch beruflich mit einem seiner Sportinstrumente zu tun hat. Dieses nutzt er auch für seinen rund 35 km langen Arbeitsweg. „Effektiver geht es kaum. So nutze ich meinen Arbeitsweg gleich als Trainingseinheit. Und in der Mittagspause trainiere ich dann ab und zu mit Andreas Kuhlen auf seiner alten Hausstrecke“, erzählt er wie er Sport, Familie und Beruf gut unter einen Hut bekommt.