Vielen handballbegeisterten Oldenburgern dürfte Sabine Janßen als Kommentatorin der Live-Übertragungen der Heimspiele des VfL Oldenburg und als Moderatorin von „oeins-Sport Das Magazin“ ein Begriff sein. Auch als Nachwuchstrainerin hat sich die zweifache Mutter in der Region einen Namen gemacht. Dass sie allerdings selbst eine überaus erfolgreiche Handballspielerin war, dürften die meisten eher aus Erzählungen wissen. „Von denen die heutzutage in die EWE-Arena kommen dürften mich die wenigsten noch selbst spielen gesehen haben.“
Bereits im Alter von 26 Jahren musste sie im Jahre 1991 aufgrund eines Bandscheibenvorfalls ihre aktive Handballkarriere beenden. Sieben Jahre trug sie das Trikot des VfL und 38 Mal in dieser Zeit auch das Nationaltrikot. „Es war eine tolle Zeit und ich habe viele tolle Menschen getroffen. Rund 100 Tage im Jahr war ich neben dem Training in Sachen Handball unterwegs. Das wäre ohne Unterstützung meines Arbeitgebers nicht möglich gewesen“.
Nachdem die Jugendnationalspielerin 1984 mit Germania List den Aufstieg in die Bundesliga geschafft hatte, wechselte sie nach bestandenem Abitur zum Beginn der neuen Saison zum VfL. Gleichzeitig begann sie bei der Landessparkasse zu Oldenburg eine Ausbildung zur Bankkauffrau. „Robert Schumann hatte ich zuvor während eines Lehrgangs der Niedersachsenauswahl kennengelernt und die Chemie stimmte von Beginn an zwischen uns“, erinnert sie sich dreißig Jahre später an ihre erste Begegnung mit Oldenburgs Trainerlegende.
Es folgten sieben erfolgreiche Jahre in Oldenburg in denen sie u.a. mit dem VfL 1989 ins DHB-Pokalfinale einzog wo sich der TV Lützelinden als zu stark erwies.
Ihr Highlight im Nationaltrikot erlebte sie im Jahre 1989 als Bundestrainer Uli Weiler sie für die B-WM in Dänemark nominierte, welche die deutsche Mannschaft gewann und sich so für die A-WM im folgenden Jahr qualifizierte. „Auch wenn ich nicht zum Einsatz kam, so war es doch ein ganz tolles Erlebnis“. Bereits zwei Jahre zuvor hatte sie unter Ekkehard Hoffmann an der B-WM in Bulgarien teilgenommen. „Reisen in den „damaligen Ostblock“ waren damals noch was anderes als heute. Da wir der Verpflegung in Bulgarien nicht vertrauten sind wir mit großen Sporttaschen voller Essen angereist. Auch hatten wir keinen so großen Betreuerstab dabei wie heute, so dass wir Ersatzspieler während des Spiels Wurfbilder gezeichnet und gefilmt haben. Sportlich war unser Abschneiden eher mäßig“
Nach dem frühzeitigen Ende ihrer Handballkarriere widmete sie sich zunächst ihrer Familie bevor sie 2004 als Trainerin in die Oldenburger Handballhallen zurückkehrte. Als Trainerin der weiblichen D- und C-Jugend des VfL trainierte sie hier u.a. Tochter Insa die in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten ist und mittlerweile das Tor des Drittligisten TV Oyten hütet. Es folgten Trainerstationen in Garrel (5 Jahre) und Delmenhorst, wo sie die heutige VfL-Bundesligaspielerin Alina Otto als C-Jugendliche trainierte. Bei ihrem bisher letzten Trainerposten, in Hatten-Sandkrug, bildete sie ein Trainerteam mit Ehemann Stephan. Die beiden führten im Jahre 2011 die A-Jugend des Vereins, mit Sohn Alexander, zum Meistertitel in der Oberliga Nordsee. Neben ihrer Tätigkeit als Vereinstrainerin war sind von 2005 bis 2011 auch für den Handballverband Niedersachsen als Jugendtrainerin tätig.
Wenn es am schönsten ist sollte man bekanntlich aufhören. So beendeten Sabine Janßen nach der errungenen Meisterschaften ihre Trainerkarriere. Dies bedeutete allerdings nicht, dass die ehemalige Torhüterin nun „ihrem“ Sport ganz den Rücken kehren würde. Bereits ein Jahr zuvor hatte sie oeins-Sportredakteur Manfred Scholz in sein Kommentatoren-Team für die Live-Übertragungen der VfL-Spiele geholt. Hatte sie in den ersten Jahren noch zusammen mit Henning Sohl kommentiert, hat sie seit dieser Saison, wie schon zu Trainerzeiten, Ehemann Stephan an ihrer Seite.
Auch beruflich hat sich die gelernte Sparkassenfrau mittlerweile umorientiert. Seit 2003 arbeitet sie nun als Pädagogische Mitarbeiterin an der Grundschule Klingenbergstrasse.