Es ist schon ein buntes Völkchen was sich Jahr für Jahr beim Brunnenlauf im Eversten Holz trifft. Während die Strecke für Bestzeitenjäger nicht wirklich geeignet ist zieht der Lauf, der schon ein wenig Volksfestcharakter hat, in jedem Jahr zahlreiche Läufer an die nur selten bei Laufveranstaltungen an den Start gehen und auch keinem Verein angeschlossen sind.
Eine von ihnen ist Yuanyuan Xiao aus Chengdu der Hauptstadt der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas. Die 28jährige kam im Jahre 2013 im Rahmen ihres Master Studienganges nach Oldenburg und begann hier regelmäßig zu laufen. „In China bin ich nur dann gelaufen, wenn ich den Kopf freikriegen wollte und mehr als drei Kilometer habe ich damals auch nicht geschafft. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal länger laufen könnte. Es gefällt mir in der Natur unterwegs zu sein und sie so genießen zu können, dass ich mich frei und entspannt fühle. Außerdem genieße ich das Gefühl, dass ich körperlich und geistig die Herausforderungen geschafft habe. Wie z.B. eine Strecke durchgelaufen zu haben obwohl ich mich müde fühle“, erzählt die junge Chinesin die nach ihrem Studium hier in Oldenburg heimisch geworden ist und durch einen Mitbewohner ihrer WG die Liebe zum Laufen entdeckt hat. Bevor sie nach Deutschland kam hatte sie sich eher mit Yoga, Taiji, Volleyball oder Basketball beschäftigt. Bis auf Yoga, was sie zwei Jahre gemacht hat, aber alles nur im Rahmen von kurzen Kursen. „Mein Mitbewohner hat mir beigebracht wie man technisch gut läuft und richtig atmet. Dadurch habe ich festgestellt, dass auch das Laufen von längeren Strecken gar nicht so anstrengend ist. Ich habe dann angefangen meine Kilometerumfänge nach und nach zu erhöhen“, erzählt die Leiterin des China Büros der Oldenburger Firma BTC. So kam es das sie im vergangenen Sommer beim IHK-Ausbildungslauf rund um das Zwischenahner Meer an den Start ging und mit 12 km ihre bisher längste Wettkampfdistanz absolvierte. Es folgten Starts beim Oldenburg Marathon und beim famila-Lauf. Noch läuft sie nur mit Arbeitskollegen oder ihren Mitbewohnern, kann sich aber durchaus vorstellen irgendwann auch mal in einen Verein einzutreten. „Ich denke es wäre eine interessante Alternative für mich, da ich auch gerne mit anderen Menschen zusammenlaufe. Sollte ich einen Verein finden der für mich interessant ist, würde ich dort auch eintreten“.