Besser kann die Premiere einer Veranstaltung kaum laufen als die des ersten Sommerbiathlon up’n Utkiek am gestrigen Sonntagnachmittag. Nach einem langen Wettkampftag, der erste Start war um 10 Uhr und der letzte um 16 Uhr, konnte sich Organisator Heiko Jabusch über durchweg positive Rückmeldungen von Sportlern, Sponsoren und Zuschauer freuen. Alle waren sich einig: Bis zum nächsten Jahr auf dem Utkiek. Umso höher ist die gute organisatorische Leistung zu bewerten wenn man bedenkt, dass die Biathlontruppe der Oldenburger Schützen gerade mal aus knapp zwanzig Athleten besteht die zur Hälfte neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit auch noch selbst am Start waren.
Allen vorneweg die Deutsche Meisterin Sylvia Hoppe und Landesmeisterin Christina Lehmhus die sich im Ü40-Rennen mit der Deutschen Vizemeisterin Marion Vernekeß aus Weisenheim auseinander setzen mußten. Hoppe machte vom Start weg klar, dass sie sich auf keine taktischen Spielchen einlassen wollte und gab sofort Gas. Schon zum ersten Schießen kam sie mit einem großen Vorsprung, den sie Runde um Runde ausbaute trotz fünf mehr gelaufener Strafrunden als ihre Konkurrentin aus Weisenheim. „Mit meiner Laufleistung bin ich voll und ganz zufrieden, mit dem Schießen weniger. Ich konnte in letzter Zeit aber auch nicht so viel Schießtraining machen.“ In 32:08 Min gewann sie überlegen die Konkurrenz vor Vernekeß (33:38) und ihrer Mannschaftskameradin Lehmhus (34:25), die im letzten schwierigen Stehendschießen das Kunststück schaffte fünf Volltreffer zu landen. Dadurch konnte sie zwar den Abstand zur Zweitplatzierten verkürzen, aber zum ran laufen reichte es nicht mehr. „Christina fehlt beim Laufen manchmal noch das Selbstvertrauen um mal etwas zu riskieren. Beim Schießen war sie mit nur fünf Fehlern die sicherste Schützin“, zeigte sich Jabusch aber auch mit ihrer Leistung voll und ganz zufrieden. Die Siegerin des U40-Rennens Nicole Ziball (PSV Hannover), in dem keine Oldenburgerinnen am Start waren, lief in 33:43 Min die Drittbeste Zeit bei den Frauen.
Einziger Wermutstropfen am gestrigen Tage war für Heiko Jabusch sein eignes sportliches Mißgeschick. Eigentlich als Mitfavorit ins Ü40 Rennen gegangen mußte er unmittelbar nach dem dritten Schießen wegen einer Oberschenkelverletzung das Rennen beenden. So war Pierre Wirth in 31:34 (4. Ü40) schnellster Oldenburger. Schnellster Biathlet gesamt und Sieger Ü40 wurde Arvid Schulz (26:46, BSV Bösel) vor dem U40 Sieger Felix Gömann (27:04, Verein Altendorfer Schützen).
Bei den Junioren und Juniorinnen schafften die beiden für den USK Gifhorn startenden Nationalkaderathleten (Perspektivkader) Steffen Hannich und Rieka Saucke nicht wie erhofft den Sprung ganz nach oben. Hannich der Dritter wurde zeigte mit 10 Fehlern ungewohnte Schießprobleme während die Zweitplatzierte Saucke, mit nur einem Fehltreffer sicherste Schützin, mit den hohen Temperaturen gar nicht zurecht kam.
Zwei dritte Plätze gab es für Oldenburger Biathleten durch Söhnke Jabusch (MS) über 2,4 km und Clara Eckert (WJ) über 3,4 km.
„Positiv überrascht war ich über die hohe Zahl Jedermänner am Start, zumal auch ein paar bekannte Namen am Start waren“, sah sich Jabusch auch in der Idee des Jedermann Biathlons bestätigt. Überlegener Sieger wurde hier Triathlet Tammo König (1. TCO Die Bären) der in 21:19 Min mit Abstand am schnellsten die 5 km am gestrigen Tag bewältigte. Und er hatte sichtlich Spass daran. „Eigentlich wollte ich ja heute beim Triathlon in Thülsfeld starten, als der aber wegen Blaualgen abgesagt wurde habe ich mich kurzfristig hier angemeldet. Und es hat ein riesigen Spass gemacht, auch wenn es verdammt anstrengend war.“ Mit nur drei Fehlern war er gleichzeitig bester Schütze bei den Jedermännern. Noch souveräner war bei den Frauen der Sieg von Andrea Garbsen (29:30, LT TuS Petersfehn). Über acht Minuten war am Ende ihr Vorsprung auf die Zweite Johanna Lessat (BW Bümmerstede).