Größer und größer werden heutzutage die Laufveranstaltungen. Teilnehmerrekord ist das Zauberwort. Aber nicht jeder Läufer ist über die Entwicklung glücklich, ihnen ist dies bereits zu viel Brimborium rund um den Lauf. Oft hört man, besonders von leistungsorientierten Sportlern, dass der Sport bei solchen Veranstaltungen immer mehr in den Hintergrund rückt. Von daher suchen sie neue Herausforderungen und weichen auf „Mehrkampfsportarten“ wie z.B. Triathlon oder Geländehindernisläufe aus. Weniger bekannt ist hier der Sommerbiathlon. Auch wenn Winterbiathlon eine der zuschauerträchtigsten Fernsehsportarten ist, fristet die Sommervariante noch ein Schattendasein. Damit dies im Nordwesten nicht so bleib hat Heiko Jabusch mit zwei Mitstreitern vor zwei Jahren die Abteilung der Sommerbiathleten bei den Oldenburger Schützen ins Leben gerufen. Mittlerweile ist die Abteilung auf rund zwanzig Mitglieder angewachsen und auch erste Erfolge sind zu verzeichnen. Neben mehreren Landesmeistertiteln konnte im Vorjahr der Deutsche Meistertitel Damen Ü45 durch Sylvia Hoppe gefeiert werden.
Am ersten Sonntag im August diesen Jahres war es dann endlich soweit. Erstmalig wurde auf dem Osternburger Utkiek ein Biathlon auf Oldenburger Boden veranstaltet. Neben 72 Biathleten konnte der Veranstalter auch 40 Jedermänner begrüßen. „Mit solch einem Interesse aus der Oldenburger Laufszene hatte ich gar nicht gerechnet“, zeigte sich Jabusch sehr erfreut über die rege Teilnahme. „Mit den Siegern im Jedermannlauf Tammo König (1. TCO Die Bären) und Andrea Garben (LT TuS Petersfehn) sowie dem ältesten Teilnehmer der 78jährige Günter Witte (1. TCO) waren ja auch recht bekannte Läufer am Start.“ Die ließen nicht nur durch gute Zeiten sondern auch durch durchaus gute Schießergebnisse mit dem Lasergewehr aufhorchen. So ließ König als schnellster Läufer des Tages gerade mal drei der zwanzig Scheiben stehen. „Da war der ein oder andere dabei der auch bei den Sommerbiathleten ein gutes Bild abgeben würde“, war sich Jabusch sicher.
Gelaufen wurde 5km, wobei im Laufe des Rennens fünfmal, der mit 38m höchste Punkt, des Utkieks erklommen werden musste. Viermal wurde geschossen. Biathleten je zweimal liegend und stehend mit dem Luftgewehr und Jedermänner viermal liegend mit einem Lasergewehr. Insgesamt gab jeder Teilnehmer zwanzig Schüsse ab und für jeden Fehlschuss musste eine 70m lange Strafrunde gelaufen werden. Im Unterschied zum Winterbiathlon muss allerdings das Gewehr beim Laufen nicht getragen werden sondern verbleibt am Schießstand.