Bereits im Jahre 1997 war Jürgen Kuhlmey, als zweiter Läufer überhaupt, in einem Jahr sieben Marathons auf sieben Kontinenten
gelaufen. In diesem Jahr gelang ihm dies erneut. Damit ist er mit 76 Jahren der älteste Läufer auf der Welt dem dies bisher gelungen ist und dürfte einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde
sicher haben. Der bisherige Rekordhalter hatte hierfür sieben Jahre benötigt. Kuhlmey gerademal elf Wochen.
Los ging es am 8. Februar in Melbourne, wo er sich mit 34 Gleichgesinnten traf die innerhalb von sieben Tagen sieben Marathons auf sieben Kontinenten laufen wollten. Kuhlmey hatte sich zum Ziel
gesetzt an fünf davon teilzunehmen. Nach zehn Runden durch den Melbourner Prinzess Park hatten die Läufer Gelegenheit sich im warmen Whirlpool wieder zu entspannen bevor es weiter ging zum
nächsten Marathon in Abu Dhabi. Vom Flugplatz ging es direkt zum Marathongelände. Der Kurs verlief von einem Sportzentrum zu einem gewaltigen Fußball-Stadium, welches von einer künstlichen
Wasserfläche mit Springbrunnen umgeben war. Hier war alles großartig angelegt. Nach dem Lauf wurden die „Weltreisenden“ im örtlichen Tennisclub wie VIPs bewirtet bevor es weiter ging es zum
nächsten Kontinent: Paris/Europa. Hier nahm sich Kuhlmey eine Auszeit in der er als „Wasserträger“ seine Mitreisenden unterstützte. Nur 13 Stunden später fiel an historischer Stätte in Karthago
(Tunesien) der nächste Startschuss. Wieder wurden die Marathonreisenden als VIPs behandelt. „Wir waren Ehrengäste der Tunesier. Man war stolz, dass Tunesien als Repräsentant für den Kontinenten
Afrika ausgewählt worden ist“, erzählt Kuhlmey. Da der Weiterflug nach Nordamerika bereits um 12:30 starten sollte, wurde in Tunesien ein Nacht-Marathon gelaufen. Start war um 1 Uhr Nachts. Nach
dem Zieleinlauf gab es dann vor antiker Kulisse eine eindrucksvolle Siegerehrung. In New York legte Kuhlmey erneut eine Ruhepause ein.
Der 13. Februar war ein ganz besonderer Tag für Jürgen Kuhlmey. Sein 76. Geburtstag, den er laufender Weise beging. Nach einem Nachtflug landete die Gruppe in Santiago de Chile. Von dort ging es
weiter nach Punta Arenas an der Südspitze von Chile. Viel Zeit zum Verschnaufen hatten sie nicht. Schon bald nach der Ankunft wurden sie zum Start auf dem 6. Kontinent ihrer Abenteuer-Reise
gerufen. Um Mitternacht hatten alle den Marathon geschafft. Es gab eine schöne Medaille und den Hinweis, sofort für den Überflug zur Antarktis die Sachen zu packen. War bisher alles glatt
gegangen, mussten sich nun die Läufer von ihrem Traum verabschieden die sieben Marathons in sieben Tagen laufen wollten. Schlechtes Wetter machte einen direkten Weiterflug unmöglich, so dass man
erst mit fünf Tagen Verspätung in der Antarktis ankam, wo der Oldenburger seinen fünften Marathon absolvierte.
Nun hatte er erst einmal zwei Monate Zeit in denen er sich u.a. während einer Karibik-Kreuzfahrt von den Reisestrapazen erholen konnte bevor der sechste Marathon auf dem sechsten Kontinent
anstatt. Hierfür hatte er sich mit dem Boston Marathon den ältesten Marathon der Welt ausgesucht. Nur eine Woche später schloss er sein Rekordprojekt erfolgreich beim Hamburg Marathon
ab.