Jahrelang bestand in Wilhelmshaven unter Lauf- und Trainerlegende Hein Arians eine Trainingsgruppe die zahlreiche Erfolge feiern konnte. Auch heute noch, vier Jahre nach dem Tod von Arians, sind seine Schützlinge überaus erfolgreich bei Wettkämpfen unterwegs. Wäre er am vergangenen Sonntag bei den Deutschen 10 km Meisterschaften in Hamburg dabei gewesen, wäre er mit Sicherheit sehr stolz gewesen auf zwei seiner ehemaligen Athleten. Sowohl Georg Diettrich (LC Wechloy, M45) als auch Christiane Schwietert (DSC Oldenburg, W50) lernten ihr Lauf-ein-mal-eins bei Arians und konnten sich am Sonntag zum wiederholten Mal den Deutschen Meistertitel in ihrer Altersklasse sichern. „Wir profitieren noch heute von unserer Ausbildung bei Hein. Er hat immer auf Nachhaltigkeit und nicht auf den schnellen Erfolg gesetzt, deshalb sind wir auch schon über einen längeren Zeitraum erfolgreich. Außerdem hat er dafür gesorgt, dass wir auf dem Boden bleiben. Er hat immer gesagt wir dürfen uns eine Woche über einen Titel freuen und danach müssen wir aber wieder hart arbeiten“, erinnert sie sich an ihre Zeit in Wilhelmshaven gerne zurück.
Trotz Fersenproblemen, die nur ein eingeschränktes Training zuließen, konnte sie sich durch einen beherzten Endspurt in guten 40:10 Min. mit einer Sekunde Vorsprung den Titel sichern. „Da wir gemeinsam mit den Teilnehmern des Alsterlaufs unterwegs waren war es etwas unübersichtlich zu erkennen wer meine direkten Konkurrentinnen waren. Auch die Brutto- und Nettozeitmessung, für die Meisterschaft zählt nur die Bruttozeit, machte es mir nicht einfacher. Vierhundert Meter vor dem Ziel hat mir mein Mann zugerufen, dass da noch jemand vor mir ist. Da habe ich noch einmal alles gegeben und bin losgesprintet. Erfolgreich“, strahlt sie und freute sich sehr über die nicht erwartete Zeit.
Weniger eng ging es für Georg Diettrich zu. In 31:42 konnte er einen überlegenen Sieg herauslaufen. Im Ziel hatte er einen Vorsprung von achtzig Sekunden auf den Zweitplatzierten. „Denke, dass ich in der ersten Hälfte des Rennens ordentlich Läufer einkassiert habe. Auf der zweiten Hälfte wurde es dann schwer und ich musste ordentlich kämpfen. Bissl Wind und Wärme haben ihr übriges getan“, beschreibt der frischgebackene Meister seinen Rennverlauf und freute sich nicht nur über den Titel, sondern auch über die gute Zeit auf der anspruchsvollen Strecke. LSF-Trainer Andreas Kuhlen (VfL Löningen) lief in 31:25 auf den 28. Platz in der Gesamtwertung.
Auf einen Bronzeplatz lief die M70-Mannschaft des VfL Oldenburg in der Besetzung Siegfried Klinke, Horst Frense und Hermann Karl Harms. Das es diesmal „nur“ zu Bronze reichte lag daran, dass es keine separate M70-Mannschaftswertung gab, sondern das alle Läufer über sechzig Jahre in einer Altersklasse gewertet wurden. So kam es das der älteste Läufer der beiden vor dem VfL platzierten Mannschaften sechs Jahre jünger als der jüngste VfLer war. Eine Welt in diesem Altersbereich. In der Einzelwertung in der M70 verpasste Klinke in 47:16 als Vierter einen weiteren Platz auf dem Podest. Frense (51:24) und Harms (52:35) liefen in der AK M75 auf die Plätze sieben und acht.
Mit sechs Läufern im Ziel war der VfL gleichzeitig teilnehmerstärkster Oldenburger Verein in Hamburg. Schnellster VfLer war hier Florian Bahlmann in 36:20 vor Jens Willers, der 38:15 benötigte. Michelle Kipp kam als einzige VfL-Frau als 77. in 39:11 ins Ziel.