Es sollte ein Trainingslauf mit einer Endzeit von 2:35 – 2:40 Stunden werden. Am Ende lies sich Jens Nerkamp (PSV Grün Weiß Kassel) dann aber doch von den guten äußeren Bedingungen und der abwechslungsreichen Strecke dazu verleiten sich auf sein Gefühl zu verlassen und weniger auf die Uhr zu schauen. Im Ziel hatte er dann in 2:26:23 Stunden nicht nur seine eigene Zielzeit deutlich unterschritten, sondern war auch sieben Minuten schneller als der bisher schnellste Läufer beim Oldenburg Marathon. „Das wird ordentlich Schimpfe vom Trainer geben. Aber es lief so gut, dass ich es einfach hab laufen lassen. Die Strecke hat einfach Spaß gemacht, auch wenn sie zeitweise sehr crossig war“, grinst der Sieger ob der zu erwartenden Standpauke seines Trainers Winfried Aufenanger. Mit deutlichem Abstand kamen Triathlet Christoph Keller (SG 03 Triathlon Ludwigslust, 2:44:04) sowie Mario Lawendel (LC Hansa Stuhr, 2:44:45) als Zweiter und Dritter ins Ziel auf dem Oldenburger Schlossplatz. Bei den Frauen sah es zunächst nach einem Zweikampf zwischen Birgit Schönherr-Hölscher (PV Triathlon Witten, 3:11:12) und der Oldenburgerin Laura Steffens (3:21:54) aus. Am Ende setzte sich aber Erfahrung gegen Jugend durch und die M50-Athletin konnte sich deutlich gegen die halb so alte Marathondebütantin durchsetzen. „Man hat gesehen wie wichtig Erfahrung beim Marathon ist. Das war eine schwere aber sehr schöne Strecke“, kommt die Siegerin immer wieder gerne nach Oldenburg. Dritte wurde hier Sabrina Timmes (TuS Varrel) in 3:24:10 Stunden.
Eine Spitzenzeit gab es auch beim Halbmarathon durch Lars Christian Schwalm von der SG TSV Kronshagen/Kieler TB. In 1:07:45 Stunden lief er bei seinem ersten Halbmarathon im Alleingang einen souveränen Sieg heraus. „Das hat schon sehr viel Spaß gemacht, auch dank einer super Fahrradbegleitung. Aber auch die tolle Strecke und das Publikum haben ihren Teil dazu beigetragen“, freute er sich über sein gelungenes Debüt. Zweiter wurde hier Fabian Kuklinski (VfL Eintracht Hannover, 1:11:59) vor Matthias Heinken (TV Norden, 1:16:27).
Enger ging es da bei den Frauen zu wo Antje Günthner (LSF) in 1:32:11 Stunden einen Heimsieg einfahren konnte. „Ich bin sehr zufrieden, auch wenn ich meine Bestzeit um knapp eine Minute verpasst habe“, strahlte die Siegerin im Ziel, nachdem sie Maike Rapp (BSG Sparkasse Bremen) um 42 Sekunden distanzieren konnte. Knapp zwei Minuten dahinter folgte Katharina Saathoff (SV Warsingsfehn, 1:34:41) als Drittplatzierte.
Einen ungefährdeten Sieg lief auch Abiel Hailu (LG Kreis Verden) über 10 km in 32:17 Minuten heraus. „Das war ein guter Abschluss einer schönen Saison“, freute sich der Läufer aus Eritrea nach dem Zieleinlauf. Gerademal drei Sekunden trennten Tammo König (1.TCO, 33:36) und Yonas Abadi (SG akquinet Lemwerder, 33:39) auf den restlichen beiden Podiumsplätzen. Die verpasste Georg Diettrich (LC Wechloy) um sechs Sekunden.
Bei den Frauen sah es lange nach einer Entscheidung im Zielspurt aus, aber auf den letzten Kilometern konnte Bonnie Andres (VfL, 36:58) dem Tempo von Katharina Stark (TuS BW Lohne, 36:29) nicht mehr folgen und sich mit dem dritten Platz zufrieden geben. „Das war ein schöner Saisonabschluss. Es lief richtig gut heute, auch weil ich lange Zeit gemeinsame Sache mit Bonnie gemacht habe. Schade das sie am Ende abreißen lassen musste“, so die Siegerin im Ziel.
Zwei Oldenburger Sieger gab es über 5 km durch Jan de Vries (DSC, 17:21) und Mette Bulling (LC Wechloy, 20:13).