Wachablösung bei den Halbmarathonmeisterschaften

Vier Mal in Folge hatte die Nienburgerin Nicole Krinke zuletzt die Niedersächsischen Halbmarathonmeisterschaften für sich entscheiden können. Auch die bisher in diesem Jahr gelaufenen Zeiten ließen wenig Zweifel darüber aufkommen, dass sie auch diesmal wieder ganz oben auf dem Podium stehen würde. So stapelte auch ihre größte Konkurrentin Michelle Kipp vom VfL Oldenburg vor dem Start ein wenig tief. „Ich hoffe so lange wie möglich an ihr dran bleiben zu können. Aber schlagen werde ich sie wohl nur dann können wenn ich kurz vor dem Ziel noch an ihr dran bin“.

Dass die Oldenburgerin taktisch gereift ist bewies sie, in Abwesenheit ihres erkrankten Trainers Jürgen Wegner, vom Start weg wo sie sich direkt an Krinkes Fersen heftete. Immer wieder versuchte die Titelverteidigerin Kipp nach vorne zu schicken damit diese Tempo machen sollte. Diese nahm aber jedes Mal das Tempo raus sobald sie in der Führungsposition war, was Krinke dazu veranlasste wieder die Spitze zu übernehmen. „Ist wahrlich nicht leicht gefallen“, schmunzelte Kipp nach dem Rennen. Davon profitierte die Hannoveranerin Ulrike Wendt die zum Führungsduo aufschließen konnte. Die suchte dann einen Kilometer vor dem Ziel ihr Heil in der Flucht und verschärfte das Tempo so scharf, dass Krinke nicht mehr gegenhalten konnte. „Ich habe nur versucht irgendwie dran zu bleiben. Habe mich dabei aber eigentlich auch noch sehr gut gefühlt. Irgendwann habe ich dann das Marathonschild für Kilometer 42 gesehen und mir gedacht, dass es ja nur noch 195 m sind und bin in der Hoffnung, dass es reichen würde losgesprintet. Die knapp zweihundert Meter haben dann aber kein Ende genommen“, erzählt sie nach dem Rennen. Am Ende hatte sie einen Vorsprung von 9 Sekunden herausgesprintet und konnte sich in 1:24:06 nicht nur über ihren ersten Sieg über Nicole Krinke sondern auch über ihren ersten Einzeltitel auf der Straße freuen. Zweite wurde Wendt (Hannover 96, 1:24:15) knapp vor Krinke (LG Nienburg) die nach 1:24:33 ins Ziel kam. Auf Platz Neun lief VfLerin Paula Böttcher in 1:35:36 die an ihrem 21stigstem Geburtstag ihre ehemalige Vereinskollegin Anita Ehrhardt (akquinet Lemwerder) auf den zehnten Platz verwies.

Auch Christoph Paetzke vom DSC erlief sich in 1:13:24 eine so nicht erwartete Platzierung. Mit einem Vorsprung von zwei Sekunden landete er am Ende auf einem nicht erwarteten dritten Gesamtplatz und holte sich den Landesmeistertitel in der AK M30. „Damit hatte ich nicht wirklich gerechnet. Vor allem nicht mit der Platzierung. Lief überraschend gut und ich bin voll und ganz zufrieden“, freute er sich über seinen Podiumsplatz, den er vor allem einer guten Renneinteilung zu verdanken hat. Bei Kilometer 7 noch auf Platz 12 gelegen sammelte er nach und nach einen Konkurrenten nach dem anderen ein. Norman Ihle vom DSC absolvierte die Strecke in 1:28:03 und Jens Willers vom VfL konnte in 1:24:03 seine Bestzeit um exakt eine Minute verbessern.